Ein Konzept mit Zukunft - Integratives Schülerpraktikum im Fotoatelier

Ein zweiwöchiges Praktikum für ukrainische Jugendliche im Fotoatelier Loitz wird zum Modell gelingender Integration: mit einfacher Sprache, klarer Struktur und sichtbaren Ergebnissen. Teil I zeigt, wie die Sprache Brücken baut – und was Schulen daraus machen können.

Sep 21, 2025 - 18:22
Sep 21, 2025 - 18:59
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Kapitel 1: Einleitung
Ein Atelier im Schattenspiel: Zwei Praktikanten am Tisch, Kamera, Staffelei, Lampe – eine stille Szene kreativen Arbeitens, entspannt und zielführend.
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Kapitel 1: Einleitung

Wie kann ein Praktikum so aufgebaut sein, dass es nicht nur abläuft, sondern wirklich etwas bewegt? Diese Frage stand ganz am Anfang – nicht als Theorie, sondern als echte Überlegung. Zwei Jugendliche waren gerade erst nach Deutschland gekommen. Es gab ein Fotoatelier. Einen selbstständig arbeitenden Fotografen. Zwei Wochen Zeit.

Mehr war es nicht. Aber genau daraus wuchs etwas Besonderes: ein Praktikum, das Sprache, erste Schritte mit Medien und eigenes Mitdenken miteinander verbindet. Es gab keinen fertigen Ablaufplan. Keine Anleitung, wie man es richtig macht. Aber es gab eine klare Richtung.

Was in dieser kurzen Zeit entstanden ist, zeigt dieser Textin kleinen Schritten, in klaren Worten.

Warum wir mit Theorie, klarer Sprache und zweisprachigen Handouts begonnen haben – und was daraus geworden ist

Manchmal beginnt etwas nicht mit einer großen Idee, sondern mit einem einfachen Blick auf die Wirklichkeit. In diesem Fall war es eine Frage: Wie kann ein Ort, an dem Bilder entstehen, auch ein Ort sein, an dem man ankommt? Was kann ein Fotoatelier leisten, wenn zwei junge Menschen aus einem anderen Land nicht nur eine neue Sprache lernen müssen, sondern auch einen Platz suchen – im Alltag, im Denken, im Leben?

Die Antwort war kein fertiges Konzept. Sondern ein Versuch. Und dieses Konzept begann langsam – ganz bewusst. Zwei Wochen lang. Mit klarer Sprache, mit verlässlichen Abläufen, mit einfachen Blättern zum Nachlesen. Und vor allem: mit der Zeit. Zeit zum Verstehen. Zeit zum Ausprobieren. Zeit, um Fragen zu stellen. Und auch Zeit, um Fehler zu machen.

Am Anfang stand nicht die Kamera, sondern das Gespräch. Nicht die Fachbegriffe, sondern zwei Sprachen, die nebeneinander Platz hatten: Ukrainisch und Deutsch. Denn Technik nützt wenig, wenn man nicht versteht, was gesagt wird. Und ein geordneter Ablauf hilft nicht weiter, wenn man sich dabei verloren fühlt.

Dieses Projekt ist kein Plan zum schnellen Nachmachen. Aber vielleicht ein Anfang. Eine Möglichkeit, wie man das Ankommen üben kannohne Druck, ohne Eile, aber mit einer klaren Richtung und gegenseitigem Respekt.

Was in diesen zwei Wochen entstanden istwas gut lief, wo es gehakt hat, und warum es trotzdem trägtdas erzählt dieser Text.


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