GEDANKENDUSCHE: An ihren eigenen Ansprüchen gescheitert – Das Brandmahl ohne Sockel

Zwischen Baustolz und Brandspuren: Diese Gedankendusche reflektiert das Scheitern öffentlicher Visionen in Loitz. Was als Leuchtturmprojekt begann, endet in sprachloser Realität – ein poetischer Blick auf Narrative, die mehr entzünden als verbinden.

Sep 16, 2025 - 19:19
Sep 16, 2025 - 20:39
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GEDANKENDUSCHE: An ihren eigenen Ansprüchen gescheitert – Das Brandmahl ohne Sockel
Marktstraße – Symbol einer Stadt, die an ihren eigenen Narrativen scheitert, wo Zukunft auf Asche trifft.

Zwischen Richtfest und Rußspur, an der Spiegelkurve, verläuft kein Bauzaun, sondern eine Bruchkante. Dort, wo man ein Leuchtturmprojekt errichten wollte, wächst ein Schattenriss. Die Worte, mit denen man ihn füllt, klingen nach Zukunft: „Zusammenhalt“, „Generationen“, „Leben im Quartier“. Doch in den Nächten zeigt sich, was nicht auf dem Bauschild steht. Dort lodern Befürchtungen. Dort zünden Narrative.

Ein Atelier brennt. Ein Auto brennt. Und mit ihnen ein Ruf, der schwerer wiegt als Asche. Was hier geschieht, ist nicht nur Sachschaden. Es ist eine Sprache aus der Geschichte, übertragen in die Neuzeit. Eine Öffentlichkeit, die zusieht – oder wegsieht – während die Worte von gestern das Feuer von heute entzünden.

Dort, wo Wohnen als Vision verkauft wird, bleibt ein verkohltes Fragment der Gegenwart zurück. Kein Fundament, auf das man bauen kann. Kein Sockel, der das Geschehene hebt oder erinnert. Nur ein Brandmahl. Ohne Sockel. Ohne Sein.

Die Spuren? Wird man überpflastern.
Mit Pflastersteinen. Mit Pressemitteilungen.
Mit Festreden.
Bis zur nächsten Nacht.

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