Kleine Brücke, großer Stillstand - Warum in Loitz der Weg über den Ibitzbach zum Problem wurde

Die Ibitzbach-Brücke in Loitz wird zum Prüfstein: DDR-Eigenbau (1974), seit 2021 teils gesperrt, nun Ersatz aus Spannbeton. Mehr als Technik: Mit dem Förder- und Kompetenzzentrum (ab 2026/27) entscheidet sie über Teilhabe, sicheren Schulweg von 170 Schüler*innen – und Vertrauen.

Okt 3, 2025 - 15:01
Okt 6, 2025 - 19:25
 0
Kapitel 8: Ausblick – Eine Brücke, viele Hoffnungen
Abgesperrt und vergessen? Die marode Ibitzbach-Brücke in Loitz – ein stilles Symbol für Warteschleifen, Umwege und verpasste Chancen.
8 / 10

Kapitel 8: Ausblick – Eine Brücke, viele Hoffnungen


Direkt springen: Kapitel 1–8 · Disclaimer


Am Ende ist es „nur“ eine Fußgängerbrücke. Ein paar Meter Spannbeton, ein Geländer, vielleicht ein Lichtmast. Und doch ist es viel mehr: ein Prüfstein für die kommunale Zukunft von Loitz. Ein Ort, an dem sich zeigt, wie ernst wir es meinen – mit Teilhabe, mit Achtsamkeit, mit Inklusion. Und mit der Frage: Wie gehen wir mit dem Alltäglichen um?

Die neue Brücke wird – wenn alles nach Plan läuft – Ende 2025 eröffnet. Dann wird wieder möglich, was lange gefehlt hat: ein sicherer, kurzer Weg zwischen Stadt und Vorstadt, zwischen Schule und Bushaltestelle, zwischen Versorgung und Alltag. Für rund 170 Schüler*innen mit besonderen Förderbedarfen, für ihr pädagogisches Umfeld, für Familien, für Passant*innen – und für eine Stadtgesellschaft, die gerade dabei ist, neue Wege zu denken.

Denn das Areal rund um die ehemalige Grundschule, künftig das Förder- und Kompetenzzentrum Loitz (Schule für emotionale und soziale Entwicklung), entwickelt sich längst zum neuen Knotenpunkt. Nicht nur bildungspolitisch, sondern auch verkehrstechnisch. Der Weg entlang des Stadtwalls, über das Demminer Tor, vorbei an der gesicherten Querung und über die Brücke in die Greifswalder Vorstadt – all das wird Teil eines lebendigen Netzes, das Loitz nicht nur durchquert, sondern neu verbindet.

Aber: Mit der Brücke allein ist es nicht getan. Es braucht zusätzliche sichere Querungen an der Greifswalder Straße, eine verbesserte Verkehrsanbindung, klare Wegeführung für den Fuß- und Radverkehr – und ein durchdachtes Park- und Anlieferkonzept für das dort tätige Team aus Lehrkräften, Sonderpädagoginnen, Erzieherinnen (Internat), Sozialpädagoginnen, Psychologinnen, therapeutischem Fachpersonal sowie Verwaltungs-, technischen und hauswirtschaftlichem Personal. Vor allem aber braucht es ein Selbstverständnis, das nicht nur auf Fördergelder wartet, sondern vorausschauend plant, pflegt, handelt.

Genau hier entscheidet sich, ob die Brücke zum Symbol für Stillstand bleibt – oder zu einem Neuanfang wird. Für eine Stadt, die nicht nur neue Schulen baut, sondern auch den Weg dorthin ebnet. Für ein Miteinander, das nicht an Zäunen endet. Und für eine Verwaltung, die mehr sein will als ein Verwalter des Mangels – eine Verwaltung, die die Bürger*innen ernst nimmt und das Leben der Einwohner*innen konkret erleichtert.

Vielleicht – und das ist die stille Hoffnung vieler – wird man in ein paar Jahren auf diesen Ort schauen und sagen: „Ja, das war der Moment, in dem sich etwas bewegt hat. Endlich.“


↑ Zurück zum Seitenanfang Kapitel 8


Die Brücke über den Ibitzbach – Mehr als ein Bauwerk

Fragen und Antworten – Die Brücke über den Ibitzbach in Loitz

→ Zum FAQ-Bereich


↑ Zurück zum Seitenanfang Kapitel 8


Wie ist Ihre Reaktion?

like

dislike

love

funny

angry

sad

wow