Kleine Brücke, großer Stillstand - Warum in Loitz der Weg über den Ibitzbach zum Problem wurde

Die Ibitzbach-Brücke in Loitz wird zum Prüfstein: DDR-Eigenbau (1974), seit 2021 teils gesperrt, nun Ersatz aus Spannbeton. Mehr als Technik: Mit dem Förder- und Kompetenzzentrum (ab 2026/27) entscheidet sie über Teilhabe, sicheren Schulweg von 170 Schüler*innen – und Vertrauen.

Okt 3, 2025 - 15:01
Okt 6, 2025 - 19:25
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Fragen und Antworten – Die Brücke über den Ibitzbach in Loitz
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Fragen und Antworten – Die Brücke über den Ibitzbach in Loitz

Die Brücke über den Ibitzbach ist kein Randthema, sondern Teil des täglichen Lebens in Loitz. Sie verbindet Wege, Generationen und Verantwortung. In diesem Bereich beantworten wir zentrale Fragen zum Neubau, zur Schulwegsicherheit und zur Entwicklung rund um das neue Förder- und Kompetenzzentrum. Manche Antworten liegen vor, andere warten auf offizielle Klärung – sie gehören in die Bürgersprechstunde oder in den offenen Dialog.

1. Wer ist Bauherr der neuen Ibitzbach-Brücke?

Die Stadt Loitz ist Bauherrin des Projekts. Sie trägt die Verantwortung für Planung, Ausschreibung, Umsetzung und künftige Instandhaltung. Unterstützt wird sie durch den Landkreis Vorpommern-Greifswald und durch Fördermittel des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

2. Wann wurde die Brücke ursprünglich gebaut?

Das Bauwerk entstand 1974 im Rahmen eines „Republikgeburtstagsprojekts“ der DDR. Es wurde von Beschäftigten des damaligen Loitzer Dübelwerks errichtet – als Symbol für Eigenleistung, Gemeinsinn und lokale Verantwortung.

3. Warum ist die Brücke gesperrt worden?

Eine Bauwerksprüfung im Jahr 2021 ergab erhebliche Schäden durch Korrosion und Materialermüdung. Die Tragfähigkeit war nicht mehr gewährleistet, weshalb die Brücke für Fahrzeuge gesperrt und nur eingeschränkt für Fußgänger nutzbar blieb.

4. Welche Funktion hatte die Brücke ursprünglich im Stadtgefüge?

Sie verband das ehemalige Dübelwerk und Wohngebiete mit dem historischen Stadtkern und war über Jahrzehnte Teil des täglichen Weges zwischen Arbeit, Schule und Freizeit. Die Brücke galt als „Alltagsverbindung“ – unscheinbar, aber unverzichtbar.

5. Welche Bedeutung hat die Brücke heute für den Schulweg?

Sie ist Teil des 500 Meter langen Schulwegs vom Alten Steintor bis zur Greifswalder Straße und führt direkt zum neuen Förder- und Kompetenzzentrum Loitz. Die barrierefreie Neugestaltung soll sichere Wege für Schüler*innen mit besonderem Förderbedarf schaffen.

6. Warum wird die neue Brücke breiter gebaut?

Mit einer geplanten Breite von etwa drei Metern soll sie Begegnungsverkehr, Rollstühle und Fahrräder ermöglichen. Die Breite erlaubt zudem im Notfall die Nutzung durch Rettungsfahrzeuge oder kommunale Dienste – ob das dauerhaft vorgesehen ist, bleibt offen und sollte öffentlich geklärt werden.

7. Welche Traglast ist für die neue Brücke vorgesehen?

Offiziell liegt noch keine veröffentlichte Angabe zur zulässigen Traglast in Tonnen vor. Für barrierefreie Geh- und Radwege sind 5 Tonnen üblich, für Rettungsfahrzeuge etwa 12 Tonnen. Die konkrete Auslegung sollte von der Stadt Loitz in den technischen Unterlagen öffentlich gemacht werden.

8. Wird die Brücke künftig auch für Fahrzeuge freigegeben?

Geplant ist die Brücke primär als Geh- und Radwegverbindung. Eine Freigabe für den regulären Fahrzeugverkehr ist derzeit nicht vorgesehen. Ob Kommunalfahrzeuge sie im Bedarfsfall nutzen dürfen, ist Gegenstand der Ausführungsplanung.

9. Wer führt die Planung und Bauüberwachung durch?

Die Fachplanung erfolgt durch ein Ingenieurbüro aus Greifswald, die Bauüberwachung liegt bei der Stadt Loitz. Begleitend sind externe Prüfingenieure und der Landkreis in beratender Funktion eingebunden.

10. Wie hoch sind die veranschlagten Baukosten?

Die Brückensanierung ist mit rund 220 000 Euro kalkuliert. Darin enthalten sind Planung, Ausschreibung, Bauleitung und Rückbau der alten Brücke. Eventuelle Kostensteigerungen werden im Haushalt der Stadt Loitz ausgewiesen.

11. Wie wird die Baustelle organisiert?

Während der Bauzeit wird der Ibitzbach abschnittsweise gesperrt. Eine Fußgängerumleitung führt über die Neustadt. Die Stadt Loitz plant, Anwohner und Schule frühzeitig über Einschränkungen zu informieren.

12. Wer kümmert sich künftig um Wartung und Kontrolle?

Nach Fertigstellung liegt die Unterhaltungspflicht bei der Stadt Loitz. Alle sechs Jahre muss eine Hauptprüfung gemäß DIN 1076 durchgeführt werden. Diese Verpflichtung ist Teil der städtischen Bauwerksüberwachung.

13. Gibt es historische Unterlagen oder Fotos der alten Brücke?

Ja. Im DREIFISCH-Archiv und in der Stadtverwaltung Loitz liegen historische Aufnahmen und Zeitzeugenberichte aus den 1970er-Jahren vor. Diese sind Teil des dokumentarischen Projekts Deep Dive – Die Brücke über den Ibitzbach.

14. Wird der Neubau architektonisch an das Stadtbild angepasst?

Nach aktuellem Entwurf soll die neue Brücke schlicht und funktional gehalten werden. Geländer und Belag werden in neutralen Farbtönen gestaltet. Ob künstlerische oder gestalterische Elemente integriert werden, steht noch aus.

15. Wie sicher ist der Schulweg derzeit ohne die Brücke?

Der Umweg über die Neustadt verlängert den Schulweg und führt über stärker befahrene Bereiche. Daher wird die Fertigstellung der Ibitzbach-Brücke als wichtiger Beitrag zur Schulwegsicherheit angesehen.

16. Wie wird die Brücke während Hochwasser geschützt?

Der Neubau wird mit erhöhter Unterkante und neuen Widerlagern geplant. Die Bauweise aus Stahlbeton minimiert Schäden durch Treibgut oder Überflutung. Hochwasserschutz ist integraler Bestandteil der Planung.

17. Wird es eine offizielle Einweihung geben?

Nach Fertigstellung plant die Stadt Loitz eine öffentliche Einweihung. Geplant ist, Zeitzeugen und ehemalige Dübelwerksmitarbeiter einzuladen – als Brückenschlag zwischen Generationen.

18. Welche Fragen bleiben bislang unbeantwortet?

Offen sind u. a. die konkrete Traglast, die spätere Nutzung durch Fahrzeuge, die Zahl der Parkplätze am Förderzentrum und die Dauer der Bauzeit. Diese Fragen gehören in die Bürgersprechstunde oder in den Bauausschuss.

19. Wie können Bürger*innen sich informieren oder beteiligen?

Die Stadt Loitz informiert über öffentliche Bekanntmachungen, Pressemitteilungen und Bürgersprechstunden. Fragen und Hinweise können über das Kontaktformular der Stadt oder direkt an die Verwaltung gerichtet werden.

20. Warum dokumentiert DREIFISCH diesen Prozess?

Weil die Brücke über den Ibitzbach mehr ist als Beton. Sie steht für Arbeit, Wandel und Verantwortung im öffentlichen Raum. Deep Dive by DREIFISCH macht sichtbar, was sonst zwischen Plan und Alltag verschwindet.


Haben Sie eigene Beobachtungen, ergänzende Hinweise oder offene Fragen? Nutzen Sie gern die Kommentarfunktion am Ende dieser Seite, um Ihre Gedanken zu teilen. Jede Anmerkung hilft, das Thema transparent und gemeinsam weiterzuführen.

„Es gibt keine unbequemen Fragen; es wird unbequem, sie zu beantworten.“

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