MONOLOG: Vom Ruf zum Feuer – Heines Warnung von 1819
„Vom Ruf zum Feuer – Heines Warnung von 1819“ ist ein literarischer Monolog, der die antisemitischen Ausschreitungen von 1819 mit aktuellen Vorfällen in Loitz verknüpft. Vergangenheit und Gegenwart verschmelzen zu einer eindringlichen Mahnung.

Akt I - Der Ruf
Ich höre ihn noch.
„Hep! Hep!“ – Würzburg, Bamberg, Frankfurt, das Jahr 1819.
Ein Laut, geboren aus nichts – und doch voll von Hass.
Er springt über Plätze, durch Gassen, in die Köpfe.
Er braucht keinen Beweis, nur den Chor.
Heinrich Heine steht am Rand.
Student, jüdisch, unsicher zwischen Zugehörigkeit und Ausstoß.
Er weiß: Dieser Ruf gilt auch ihm.
Er weiß: Ein Laut kann Leben kosten.
Zweihundert Jahre später, hier in Loitz.
Die Straße schweigt, die Steine liegen still.
Und doch höre ich den selben Klang.
Nicht „Hep! Hep!“, sondern „Problemstraße“.
Nicht „Hep! Hep!“, sondern „Großfamilie“.
Nicht „Hep! Hep!“, sondern „Rechtsfreier Raum“.
Worte, die nichts belegen – und doch alles entzünden.
MONOLOG: Vom Ruf zum Feuer – Heines Warnung von 1819
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