MONOLOG: Vom Ruf zum Feuer – Heines Warnung von 1819

„Vom Ruf zum Feuer – Heines Warnung von 1819“ ist ein literarischer Monolog, der die antisemitischen Ausschreitungen von 1819 mit aktuellen Vorfällen in Loitz verknüpft. Vergangenheit und Gegenwart verschmelzen zu einer eindringlichen Mahnung.

Sep 14, 2025 - 12:10
Sep 14, 2025 - 18:31
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Akt XIII - Der Knecht
Wo Worte brennen – Szenenbild zu ‚Vom Ruf zum Feuer‘: Zerstörung, Vakuum, Schatten einer Geschichte, die nie ganz vergeht.
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Akt XIII - Der Knecht

Ein Laut, zweihundert Jahre alt.
„Hep! Hep!“ – und er klingt noch immer.

1819:
Die Menge schreit, die Häuser brennen,
Heine erkennt: Worte sind Taten.

2025:
„Problemstraße.“
„Rechtsfreier Raum.“
„Ukrainische Feierlaune.“
Und bald: ein Hakenkreuz, ein Stein, ein Feuer, ein Auto.
Drei Nächte, drei Taten – kein Zufall: eine Serie.

Der Knecht fragt:
Wie oft müssen wir dasselbe Muster sehen?
Wie oft sollen Worte wieder Zunder sein?

Knechtschaft lebt nicht vom Pein allein.
Sie nährt sich von Brot und Spiele: daheim.
Sie wächst durch Spaltung, durch Versprechen.
Sie hält durch Frohlocken und Furcht im Wechsel ein.

Heine hört es mit uns.
Er sagt:
„Nicht das Feuer selbst ist das Entscheidende,
sondern das Holz, das ihr vorher stapelt.“

Die Marktstraße –
kein Ort allein.
Ein Spiegel,
ein Mahnmal,
ein Nachruf.

Deutschland hatte sein Hep-Hep.
Nicht einmal, nicht zweimal.
Heine würde mahnen:
Belasst es dabei – bevor aus der Serie ein Ritual wird.


MONOLOG: Vom Ruf zum Feuer – Heines Warnung von 1819


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