Diutische Mahnung (2024)
Ein Gedicht, das Völker mahnt, ihre Geschichte und Einheit zu bewahren. Es beschreibt den Verlust alter Wahrheiten, die Gefahren von Stolz und Hochmut und ruft zu Frieden und Zusammenhalt auf, gestützt auf gemeinsame Kultur, Sprache und Tradition.
Sih, duo lîutu, diu lant behârent,
în firnuozzerzîte, wârheit sërarent.
Nior seinui berge, nior segene gruoni,
vilu kartan gheban, vatero' ruinî.
Uon schîmi giburun sammiru giquetan,
hâhen diere und fuoge dior stilletan.
Wer magu suelida, selvo dihtrenti,
uuihsta verglâzan, alsam thu’ gementi.
Nicht arngo firbet, doch uonher tuo gomen,
an friedu geschrimmit, fangen umbe komen.
Uuohten und welten, diou wîten sâza,
samân dior lâgit, hôhmuodi thrâza.
Sich giuuzou, ouh dior lûtozzi lîchitu,
zerlâzen wârheit uora gigewîchitu.
Mîn drohimân, nior strêit, nior muot herot,
als sie warma gebintin, heilana’ slot.
Ein vaterlant, noh fateres geheizzu,
an walchêne mînheit enêtë geblizzun.
Diou sprahha âna sconc, diu vîra mitu,
eruihfuor kâmen, heima biu sîtu.
Denckont, lîutu, ouh wolint herden,
daz friedlichu muot niet skaltiu verderden.
Nior uuint, samio drî, samaneu trutza,
in muot sahhotte, ward heilichi frutza.
#Gedanken des Künstlers in bildlicher Form
Zu »Diutische Mahnung« (2024)
Das Gedicht zeichnet in kraftvollen Bildern eine Welt, in der die Menschen die Lande ihrer Ahnen halten, sie jedoch in ihrer Wahrnehmung von alter Wahrheit zerteilen. Es ist eine Vision von Bergen, die fest und unerschütterlich stehen, und grünen Fluren, die in der Harmonie der Natur ruhen. Doch die Linien, die über Karten gezogen wurden, scheinen ein Echo vergangener Ruinen zu sein, geschaffen von den Vätern, die einst Weisheit und Bestand in das Land brachten.
In den Höhen und Tiefen der Landschaft, von Gipfeln und Schluchten, offenbart sich eine Zeit, in der Reiche und Gemeinschaften mit Bedacht und Fürsorge verbunden waren. Die hohen Tore und Schutzwälle der Völker symbolisieren eine bewahrte Geschichte, die in stillen, wohlüberlegten Strukturen fortlebt. Doch der Künstler mahnt, dass das Vermächtnis des Friedens, einst tief verwurzelt, von dem schillernden Stolz der Menschen erblinden könnte, wie funkelnde Spiegel, die Wahrheit nur verzerrt zurückwerfen.
In den Gedanken des Künstlers erscheint die Welt als ein stiller Zeuge, in der keine Erbschaften mehr erbeten werden, nur Spielereien und Streit, die den Frieden überschattet haben. Die Hoffnungen und die großen Visionen der Menschen, die einst auf weiten Feldern blühten, liegen nun im Schatten des Hochmuts begraben. Dieser Hochmut gleicht einer großen Last, die den Geist in den Boden drückt.
Die inneren Flammen der Menschen, die Lichter ihrer Seele, scheinen immer schwächer zu werden, während die Wahrheit in der lauten Welt verglimmt und von Lügen verdrängt wird. Doch inmitten dieser Dunkelheit träumt der Künstler von einem Land, wo keine Kriege und kein Zorn mehr herrschen. Es ist eine Vision von Frieden, wo die Wärme der alten Bande die Menschen wieder umschließt, wie ein heiliger Schutzwall, der Verbindungen schafft und bewahrt.
Das Vaterland, das der Künstler sich erträumt, ist nicht von Stolz oder Grenzen gezeichnet. Es ist ein Ort, der mit Einheit und Ehrfurcht glänzt, ein Land, das sich nicht an vergängliche Kleinigkeiten hält, sondern die Wesenheit einer gemeinsamen Sprache lebt. Diese Sprache ist rein und ohne Scham, voller Feuer und Ehrlichkeit, und sie ruft die Völker nach Hause zurück, zu einem Ort, wo Sitten und Brauchtum noch in Ehren gehalten werden.
Der Künstler fordert die Menschen auf, innezuhalten und die Bedeutung des friedvollen Geistes zu erkennen. Der Sinn für das Miteinander darf nicht verloren gehen, denn es ist nur in der Einigkeit und im gemeinsamen Streben nach Wahrheit, dass eine heilige Frucht des Friedens wachsen kann. Kein geteiltes Feindbild, sondern die Kraft der Zusammenarbeit ist das, was zählt, um eine wahre, heilige Freude zu bewahren.
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