Êra inti Zîtlîhheiti (2024)
Das Gedicht thematisiert die Würde des Menschen, der mit Hingabe sein Handwerk ausübt. Es beschreibt den Wert seiner Schöpfungen und die Sorge um deren Erhalt, während es die Vergänglichkeit anerkennt und die Bedeutung von Ehre und Dankbarkeit hervorhebt.
Erit thiu muadi des mannes, ther in sinero crafto stât,
Würdigot sin worc, thaz er mit starken hantun forma.
So lango sin lîb diu lasto tragan mag, bluohhit sin handwerc,
So in seuochi nimmit, sorge imo thaz heil giscaffen.
Bi-wahho in furahte des libes, so in kranc girihit,
Umsorco in mit liubi, so diu jar in zeichnit.
Sinan hantun, diu vormo diu weralt mitgestaltot,
Niu ne sollit forlahit si, so thiu zît iro suonâ nimmit.
Gibemo wahsamot, so longo er wircan mag,
Inu gibal danc fon sinemo herzen suozza.
Iezliche werk, thaz er giuuorhta, birit sin êre,
So in alti brâhit, biruemo imo scir ubar.
Furuhte niuuiht thia tugundi diusero wort,
Wanta pflicht ist thaz, thiu lif fadam giwahrtan,
Iuo uuirdigo thie, diu lango gedienot habent,
In allen windun des uualtes, fur sie sorge tragemo.
#Gedanken des Künstlers in bildlicher Form
Zu »Êra inti Zîtlîhheiti« (2024)
Der Mensch, der mit seiner ganzen Kraft in der Welt steht, trägt eine tiefe Würde in sich, die sich in jedem seiner Werke widerspiegelt. Mit kräftigen, geschickten Händen formt er sein Werk und gibt ihm Leben, erschafft aus der rohen Materie etwas Bedeutungsvolles. Solange sein Leib die Lasten des Lebens tragen kann, blüht sein Handwerk auf, wächst und gedeiht, wie eine Pflanze, die vom Licht genährt wird. Doch wenn Krankheit ihn in ihre dunklen Arme nimmt, spürt er die Sorge, die Schöpfung seines Lebens zu bewahren, eine Sorge, die ihn mit der Realität der Vergänglichkeit konfrontiert.
Die Jahre hinterlassen ihre Spuren auf seinem Körper, wie der Wind Furchen in die Felsen der Landschaft gräbt. Er wächst mit der Furcht vor dem Vergehen und spürt, wie die Zeichen des Alterns seine Kraft zehren. Doch selbst dann, in der Vergänglichkeit, bleibt seine Liebe zu seinem Werk bestehen. Sie ist die treibende Kraft, die ihn antreibt, weiterzumachen, auch wenn die Hände müder werden und der Geist sich nach Ruhe sehnt.
Seine Hände, die einst die Welt mitgestaltet haben, sollen nicht vernachlässigt werden, wenn die Zeit ihre Spuren hinterlässt. In seiner Arbeit liegt eine tiefe Sehnsucht nach Unvergänglichkeit, ein Streben danach, dass sein Werk auch dann fortbesteht, wenn seine eigene Kraft schwindet. Und solange sein Körper es erlaubt, arbeitet er mit Hingabe, gießt Sorgfalt und Liebe in jedes Detail seiner Schöpfungen. Er weiß, dass sein Handwerk sein Erbe sein wird, etwas, das leuchtet, auch wenn die Jahre ihn in die Schatten drängen.
Dankbarkeit erfüllt sein Herz, ein stiller, süßer Dank, der in jeder seiner Bewegungen mitschwingt. Für jedes Werk, das er erschaffen hat, fühlt er diese Dankbarkeit, denn jedes Stück trägt seine Seele in sich. Wenn das Alter schließlich kommt und ihn in die Umarmung des Lebensabends führt, soll sein Werk glänzend über ihm stehen, wie ein Licht, das nie verlischt. Seine Schöpfungen sind ein lebendiges Zeugnis seines Daseins, und in ihnen lebt er weiter.
Es gibt keinen Grund, diese Tugenden oder den Dienst an der Schöpfung zu fürchten, denn es ist eine Pflicht des Lebens, der Schöpfung mit Respekt zu begegnen. Diejenigen, die lange und mit Hingabe gedient haben, verdienen es, dass man für sie Sorge trägt, wie Wächter des Waldes, die für das Wohl des Lebendigen sorgen. Der Künstler hat all seine Mühen, sein Herzblut und seine Gedanken in seine Werke gelegt, und die Ehre dieser Schöpfung wird wie ein ewiger Funke in den Winden des Waldes getragen.
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