Das Portrait: ein Augenblick Zweier (2024)

Nov 12, 2024 - 11:36
Nov 12, 2024 - 11:37
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Das Portrait einer Frau, dynamisch und augenblicklich, meisterhaft, durch Licht und Schatten betont.

 

Im Bruchteil der Sekunde, da flieht ein Moment,

zwischen Ewigkeit, die rauscht, und Zeit, die verrennt.

Ein Blick, eine Geste – kaum sichtbar im Raum,

doch gebannt auf Papier wird das Flüchtige Traum.

 

Ein Klicken, so sanft, dass die Stille erzittert,

ein Augenblick, der durch Linsen hindurchflittert.

Da leuchtet die Schönheit, vergänglich und zart,

mit Lidschlägen fliehend, von Licht still bewahrt.

 

Es ist mehr als das Abbild, mehr als ein Gesicht,

es ist eine Brücke aus Schatten und Licht.

Es ist Seelensprache, verborgen, entfacht,

ein Universum in Mimik, im Augenpaar sacht.

 

Ein Spiel, eine Kunst, Technik, Liebe, und Mut,

die Verbindung der Herzen, das Beben im Blut.

Der Fotograf tanzt mit der Zeit, voller Glut,

fängt ein Sehnen ein, eine flüsternde Wut.

 

Jede Falte ein Epos, vom Leben gezeichnet,

jedes Lächeln ein Kapitel, das Wärme bereichert.

Jede Pupille ein Abgrund, ein Sternengefunkel,

das im Glanz oder Trauer von Welten erkunkelt.

 

Ein Zwiegespräch ist es, mit offenem Blick,

eine Liebe zum Menschen, ein Streben zum Glück.

Die Kamera lauscht, sieht und spiegelt die Seele,

zeigt Schönheit in Schwäche, zeigt Stärke, die fehle.

 

Das Instrument der Erinnerung, Lob der Figur,

ein Lob der Vergänglichkeit, Liebe zur Spur.

Denn die Jagd nach dem Wesen, verborgen und rein,

ist der ewige Rausch, die Verliebtheit ans Sein.

 

Unperfekt bleibt der Augenblick, niemals verhohlen,

doch der Zauber des Lebens wird dennoch gestohlen.

Ein Atem, der lebt, eine Liebe, die bleibt,

ein Flüstern der Stille, das ewig uns treibt.

 

#Gedanken des Künstlers in bildlicher Form

Zu »Das Portrait: ein Augenblick Zweier« (2024)

Der Künstler steht da, die Kamera in der Hand, sein Herz ein schlagendes Metronom, das den Rhythmus der Welt für einen Moment festhalten will. Vor ihm tanzt das Licht, es zittert in Wellen und bricht sich in zarten Linien auf der Haut des Mädchens. Es ist, als ob der Raum für einen Augenblick die Luft anhält, um diesen Hauch von Ewigkeit zu kosten.

Gedanken jagen wie Schatten durch seinen Kopf, ein Flüstern von Licht und Dunkel. Ein Klicken, nur ein sanftes Klicken, denkt er, und der Moment wäre gebannt, die Stille durchbrochen. Aber da ist diese unbändige Ehrfurcht vor dem, was er einfängt: das Flimmern eines Lächelns, das wie eine unvollendete Melodie im Raum schwebt, das Geheimnis eines Blicks, das seine eigene Geschichte erzählt.

Wie greift man das Flüchtige, wie hält man den Atem eines Augenblicks fest? – Diese Frage flüstert in seinen Gedanken, während die Zeit an ihm vorbeiströmt, unbarmherzig und zart zugleich, wie Sand durch offene Hände. Er weiß, dass jede Fotografie eine Liebeserklärung ist, ein leises Bekenntnis zur Vergänglichkeit, ein Festhalten dessen, was in jedem Herzschlag schon vergeht.

In seiner Vorstellung sieht er die Kamera nicht nur als Werkzeug, sondern als ein Tor. Ein Tor, durch das er in die Welt der Portraitierten eintaucht, auf der Suche nach der Seele, die im Spiel der Schatten tanzt. Vor seinem inneren Auge öffnet sich dieses Tor zu einer Bühne, auf der der Mensch in all seinen Facetten auftritt: die Narben, die Geschichten erzählen, das Funkeln in den Augen, das verborgene Träume verrät.

Ein Dialog, ein Tanz, murmeln die Stimmen in seinem Kopf. Ich blicke, und der Mensch, den ich sehe, blickt zurück. Ein Zwiegespräch in Stille, ein Echo, das in Licht und Schatten flüstert. Vor ihm materialisieren sich die unsichtbaren Fäden, die ihn mit seinem Motiv verbinden. Ein Band aus Licht, das sich im Raum spannt, fragil, aber voller Spannung.

Jeder Augenblick ist eine Wette gegen die Zeit, und der Künstler weiß: Das Leben bleibt unperfekt. Aber genau darin liegt der Zauber. Er erinnert sich an die Falte im Gesicht eines alten Mannes, die ihm einst so viel mehr erzählte als Worte je könnten – ein ganzes Leben in einer einzigen Linie gefangen. Wie viele Geschichten passen in einen einzigen Blick?

Er sieht die Welt durch das Glas seines Objektivs, und vor seinem inneren Auge entfaltet sich ein Mosaik aus Farben und Emotionen. Jeder Mensch ein Buch, denkt er, geschrieben in Mimik, festgehalten in einem stillen Gedicht aus Licht. Und so setzt er an, ein Bild zu schaffen, das die Welt kurz anhält, das die Stimmen in seinem Kopf verstummen lässt, weil alles plötzlich Sinn ergibt.

Jede Falte, jedes Lächeln, für diesen Einen, für diesen Augenblick.

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