7-Gedanken: Kreative Zeitzeugen in Wort und Bild

7-Gedanken »Kreative Zeitzeugen in Wort und Bild« erforscht das Potenzial historischer Schriften wie Runen und Hieroglyphen im modernen Design. Es zeigt, wie diese Zeichen als Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart in Marken und Kunst verwendet werden können. Das Werk ist ein Aufruf, Tradition und Moderne im Design neu zu denken.

Sep 30, 2024 - 22:38
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Abschließende Gedanken
Die Geschichte lehrt uns, die Zukunft zu gestalten.
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Abschließende Gedanken

Obwohl historische Schriften und Schriftbilder eine unverkennbare ästhetische sowie kulturelle Tiefe besitzen, sind sie im heutigen Corporate Design selten anzutreffen. Dies offenbart eine verpasste Chance, die visuelle Vielfalt und die kulturelle Substanz von Markenauftritten zu bereichern. Es ist auffällig, dass viele Unternehmen auf Standard-Typografien setzen, obwohl alte Schriftformen - wie Runen, Hieroglyphen oder gotische Buchstaben - nicht nur visuell ansprechend, sondern auch emotional und symbolisch aufgeladen sind. Diese Schriften tragen Geschichte in sich und könnten als Teil einer modernen Markenidentität eine völlig neue, zeitgemäße Ausdrucksform finden.

Wortmarken, die oft rein funktional gestaltet sind, könnten durch die Einbindung historischer Schriftbilder an Tiefe gewinnen. Althergebrachte Schriften bieten nicht nur eine kraftvolle visuelle Präsenz, sondern vermögen es, die Werte und Traditionen einer Marke zu unterstreichen. Eine Wortmarke, die auf keltischen oder gotischen Formen basiert, könnte für Beständigkeit und Authentizität stehen, während sie gleichzeitig auf die Wurzeln und den Ursprung eines Unternehmens hinweist. Solche Schriftbilder bringen eine historische Ebene in den Markenauftritt ein und lassen die Vergangenheit lebendig wirken.

Ein noch größeres Potenzial liegt in der Entwicklung von Bildmarken, die auf den typografischen Ansätzen historischer Zeichen beruhen. Hieroglyphen, einst als Heilige Schriftzeichen verehrt, könnten als grafische Symbole in modernen Logos verwendet werden. Solche Symbole bieten nicht nur eine einzigartige visuelle Originalität, sondern transportieren eine tiefere Bedeutungsebene, die weit über das rein Grafische hinausgeht. Ein Logo, das auf diesen Zeichen basiert, könnte sowohl durch seine Form als auch durch seine symbolische Bedeutung eine mehrschichtige Identität schaffen und damit eine unverwechselbare Markenbotschaft vermitteln.

Doch trotz dieser vielfältigen Möglichkeiten bleiben viele Unternehmen und Designer zögerlich, historische Schriften in ihre Corporate Designs zu integrieren. Dies mag daran liegen, dass solche Schriften als historisch schwer zugänglich oder als nicht passend für die digitale Welt empfunden werden. Doch diese Ansicht greift zu kurz. Moderne technologische Werkzeuge ermöglichen es uns, historische Schriftbilder neu zu interpretieren und in zeitgemäße, funktionale Typografien zu überführen. Durch gezielte typografische Experimente können alte Schriftzeichen sowohl in digitalen als auch in physischen Medien erfolgreich adaptiert werden, ohne dabei an Lesbarkeit oder visueller Wirkung einzubüßen.

Die zentrale Frage bleibt: Warum wird dieses Potenzial nicht häufiger genutzt? Möglicherweise liegt es an der fehlenden Verbindung zwischen Tradition und Innovation, die nötig ist, um historische Schriften in moderne Designkonzepte zu integrieren. Dabei könnten sowohl Designer als auch Unternehmen von einer tiefergehenden Auseinandersetzung mit alten Schriften profitieren, indem sie erkennen, dass diese Schriftzeichen nicht nur visuelle Reize bieten, sondern auch als emotionale und kulturelle Träger fungieren. Sie könnten dazu beitragen, eine Markenidentität auf besondere und eindrucksvolle Weise zu bereichern.

Fazit: Historische Schriften und Zeichen sollten als kreative Ressource im Corporate Design wahrgenommen werden. Sie eröffnen die Möglichkeit, Marken mit einer tieferen kulturellen Bedeutungsebene auszustatten und ästhetisch zu bereichern. Eine bewusste Auseinandersetzung mit diesen Zeichen würde nicht nur die visuelle Vielfalt erweitern, sondern auch die kulturelle Relevanz und die emotionalen Verbindungen in den Vordergrund rücken. Zukünftige Projekte sollten sich der Herausforderung stellen, die Einzigartigkeit alter Schriften neu zu entdecken und sie als lebendige, dynamische Elemente in der visuellen Kommunikation zu verankern.

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