7- Gedanken: Selbstsabotage - Der Weg zur Selbstbefreiung
Selbstsabotage zeigt sich in Aufschieben, Perfektionismus oder Selbstzweifeln. Dieses Buch hilft dir, solche Muster zu erkennen und zu durchbrechen. Mit psychologischen Einsichten, kreativen Beispielen und praktischen Werkzeugen findest du deinen Weg zu Klarheit und mutigem Handeln.
Gedanke 7: Angst als lähmende Macht
Die größte Sabotageaktion gegen deinen Fortschritt ist die Angst. Gedanken wie „Was, wenn es schief geht?" oder „Was, wenn ich scheitere?“ wirken wie unsichtbare Fesseln. Diese Angst lässt dich Entscheidungen vermeiden, Projekte aufschieben oder dich in Vorbereitungen verlieren, anstatt mutig ins Handeln zu kommen. Obwohl sie dich zu schützen scheint, ist Angst in Wahrheit eine der stärksten Bremsen auf deinem Weg nach vorne.
Ein Beispiel aus meinem beruflichen Alltag: Während eines großen Grafikdesign-Projekts für einen renommierten Kunden zögerte ich wochenlang, meinen ersten Entwurf zu präsentieren. Ich hatte Angst, dass die Idee nicht gut genug sei, dass der Kunde enttäuscht sein könnte. Statt den Entwurf frühzeitig vorzustellen und Feedback einzuholen, überarbeitete ich ihn immer wieder. Am Ende war die Zeit knapp, und obwohl der Kunde zufrieden war, wurde mir bewusst, wie viel Energie ich verschwendet hatte – nicht durch die Arbeit, sondern durch meine lähmende Angst.
Das Simple Sabotage Field Manual beschreibt, wie Unsicherheit gezielt genutzt werden kann, um ein System zu destabilisieren:
„Give lengthy and incomprehensible explanations when questioned.”
Auf persönlicher Ebene zeigt sich ein ähnliches Muster: Die Angst bringt dich dazu, in Ausflüchten und Rechtfertigungen zu verharren, anstatt aktiv zu handeln. Diese Passivität verhindert Fortschritt und schürt zusätzliche Unsicherheit.
Psychologische Erklärung und Lösungsansätze:
Angst hat ihre Wurzeln in der Evolution und dient eigentlich als Schutz vor realen Gefahren. Doch in der modernen Welt ist sie oft überdimensioniert und hält dich zurück, selbst wenn das Risiko gering ist. Neurowissenschaftlich betrachtet aktiviert Angst das Stresszentrum deines Gehirns, wodurch dein rationales Denken eingeschränkt wird.
Wie du die Angst überwindest:
- Angst benennen: Notiere dir, wovor du konkret Angst hast, z. B.: „Ich habe Angst, dass mein Entwurf nicht gut ankommt.“
- Realistische Einschätzung: Frage dich: „Was ist das Schlimmste, das passieren könnte? Und wie wahrscheinlich ist es wirklich?“
- Mut durch kleine Schritte: Teile die Aufgabe in kleine, überschaubare Schritte auf und konzentriere dich auf den nächsten – nicht auf das gesamte Ziel.
Beruflicher Kontext: Angst in Teams überwinden
In Teams zeigt sich Angst oft als Vermeidungsverhalten: Entscheidungen werden hinausgezögert, weil niemand Verantwortung übernehmen will, oder Risiken werden überbewertet, sodass Projekte stagnieren. Ein Beispiel: Während einer gemeinsamen Kampagne zögerte ein Team, ein mutiges neues Konzept zu präsentieren, aus Angst vor Ablehnung durch den Kunden. Stattdessen wurden konservative Vorschläge ausgearbeitet, die zwar sicher waren, aber das eigentliche Ziel – Aufmerksamkeit und Innovation – verfehlten. Erst als wir beschlossen, den mutigen Entwurf als zusätzliche Option vorzustellen, zeigte sich, dass der Kunde begeistert war. Die Lektion: Angst vor Fehlern kann Innovation blockieren, während Mut neue Türen öffnet.
Im Fazit zeigt sich:
Angst ist eine natürliche Reaktion, doch sie darf nicht die Kontrolle übernehmen. Wie das Manual zeigt, können Unsicherheit und Zögern ein System lähmen – ob im persönlichen oder beruflichen Kontext. Indem du die Angst akzeptierst, sie bewusst hinterfragst und dennoch ins Handeln kommst, verwandelst du sie von einer blockierenden Macht in eine treibende Kraft.
Hinweis: Praktische Werkzeuge, um mit Angst produktiv umzugehen, findest du in der E-Book-Version.
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