7- Gedanken: Selbstsabotage - Der Weg zur Selbstbefreiung

Selbstsabotage zeigt sich in Aufschieben, Perfektionismus oder Selbstzweifeln. Dieses Buch hilft dir, solche Muster zu erkennen und zu durchbrechen. Mit psychologischen Einsichten, kreativen Beispielen und praktischen Werkzeugen findest du deinen Weg zu Klarheit und mutigem Handeln.

Jan 8, 2025 - 20:57
Jan 8, 2025 - 22:54
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Gedanke 1: Alles auf später verschieben
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Gedanke 1: Alles auf später verschieben

„Ich mache das morgen.“ - Dieser Satz gibt dir vielleicht ein Gefühl der Erleichterung, doch in Wirklichkeit ist er der Anfang einer subtilen Form der Selbstsabotage. Das Verschieben von Aufgaben auf später scheint harmlos, sogar vernünftig – schließlich kannst du es ja „besser“ machen, wenn du mehr Zeit hast. Doch dieser Gedanke täuscht: Du verlierst wertvolle Zeit und nimmst dir selbst die Möglichkeit, Fortschritte zu machen.

Ein Beispiel aus meinem Alltag als Kreativer: Vor einiger Zeit erhielt ich die Anfrage für ein komplexes Designprojekt mit einer ungewöhnlich kurzen Deadline. Mein erster Gedanke war, die Recherchearbeit auf „morgen“ zu verschieben, da ich an dem Tag bereits andere Aufgaben zu erledigen hatte. Doch dieser morgige Tag kam nicht – zumindest nicht so, wie ich es geplant hatte. Andere Projekte drängten sich vor, und am Ende fehlte mir die Zeit, mich intensiv vorzubereiten. Hätte ich auch nur mit einer kleinen Aufgabe begonnen, hätte ich den Berg in meinem Kopf abgebaut und das Projekt rechtzeitig und mit mehr Leichtigkeit abschließen können.

Das Simple Sabotage Field Manual beschreibt genau diese Dynamik:
„Delay the delivery of important messages; misdirect mail; interrupt telephone conversations.”

Auf den beruflichen Kontext übertragen bedeutet dies: Verzögerungen – ob bewusst oder unbewusst – sabotieren nicht nur den eigenen Erfolg, sondern auch den Erfolg von Teams und Projekten. Ein Beispiel: Ein Teamleiter verschiebt eine wichtige Entscheidung in einem laufenden Projekt mit der Begründung, „noch mehr Informationen“ sammeln zu müssen. Diese Verzögerung führt dazu, dass die gesamte Teamarbeit ins Stocken gerät. Projekte bleiben liegen, und die Motivation des Teams sinkt.

Psychologische Erklärung und Lösungsansätze:

Psychologisch gesehen liegt das Aufschieben oft in der Angst begründet, Fehler zu machen oder sich überfordert zu fühlen. Der Gedanke, dass „später“ der perfekte Moment kommt, gibt dir kurzfristig ein Gefühl der Kontrolle, verstärkt aber langfristig die Unsicherheit und den Druck.

Wie du dem Aufschieben entgegenwirken kannst:

  • Die „Zwei-Minuten-Regel“: Wenn eine Aufgabe in weniger als zwei Minuten begonnen werden kann, erledige sie sofort.
  • Große Projekte in kleine Schritte teilen: Statt zu denken, „Ich muss alles schaffen“, fokussiere dich auf den nächsten Schritt.
  • Prioritäten setzen: Frage dich: „Was ist die wichtigste Aufgabe, die mich heute meinem Ziel näher bringt?“
Beruflicher Kontext: Wie Teams Verzögerungen vermeiden können

Im beruflichen Umfeld können klare Verantwortlichkeiten helfen, Verzögerungen zu reduzieren. Anstatt Entscheidungen aufzuschieben, weil „noch mehr Abstimmung nötig ist“, könnten Teams eine Deadline für die Entscheidung festlegen und bei Unklarheiten direkt handeln. Ein Beispiel aus einer Werbeagentur: Statt wochenlang auf Kundenfeedback zu warten, könnte das Team eine „Entwurfsfreigabe“ auf Basis von Zwischenschritten vorschlagen, die es ermöglicht, parallel an weiteren Elementen zu arbeiten.

Im Fazit zeigt sich:

Das bewusste Handeln im Moment ersetzt die lähmende Angst vor einer Aufgabe. Indem du direkt beginnst, auch wenn es nur ein kleiner Schritt ist, machst du dir selbst den Weg frei. Wie das Manual zeigt, sind Verzögerungen ein mächtiges Werkzeug der Sabotage – doch du kannst sie umkehren, indem du mutig den ersten Schritt machst. So wird aus dem lähmenden „Morgen“ ein motivierendes „Jetzt“.

Hinweis: Praktische Werkzeuge, um das Aufschieben zu überwinden, findest du in der E-Book-Version.


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