Stille der Zeit (2025)
»Stille der Zeit« ist ein poetisches Werk über die Vergänglichkeit und die Spuren, die sie hinterlässt. Mit Bildern wie einem Herbstblatt, einem Tropfen Tau oder einem fernen Klang zeigt es, dass das Vergehen keine Leere hinterlässt, sondern eine leise Melodie, die in uns nachhallt.
Entflieht sie wie der Dunst im Tal,
Verblasst im Licht, so zart und fahl?
Ertrinkt sie still im Fluss der Zeit,
Ein Echo nur, von Zärtlichkeit?
Wird sie ein Hauch im Abendrot,
Der leise lebt, bevor er tot?
Ein Blatt, das tanzt im Herbstwind sacht,
Verweht im Nebel einer Nacht.
Ein Tropfen Tau, so kurz er glüht,
Im ersten Strahl der Sonne flieht.
Ein ferner Klang, ein leiser Ton,
Der Nachhallt ist tief im Horizont.
Mag Liebe gehen, bleibt sie hier,
Ein Pochen, tief, ein Teil von dir.
Ein Flüstern, zart, kaum wahrgenommen,
Ein Lied, das nie ganz fort genommen.
Gedanken des Künstlers in bildlicher Form
Zu »Stille der Zeit« (2025)
Manchmal, in den stillsten Momenten, scheint die Zeit wie ein unsichtbarer Faden, der alles verbindet und doch unaufhörlich entgleitet. Es war in einer solchen Stunde der inneren Einkehr, dass dieses Gedicht entstand – ein Versuch, die flüchtige Schönheit der Vergänglichkeit in Worte zu fassen.
Vor meinem inneren Auge zogen Bilder vorüber: ein Blatt, das im Herbstwind tanzt, ein Tropfen Tau, der glüht, bevor die Sonne ihn verschlingt, oder ein ferner Klang, der im Nichts verhallt. Diese Bilder waren wie leise Stimmen, die mir zuflüsterten, dass das, was vergeht, dennoch eine Spur hinterlässt – ein Echo, ein Pochen, ein Flüstern. Die Zeit, so erkannte ich, ist kein Feind, der uns beraubt, sondern eine Tänzerin, die alles durch ihren flüchtigen Schritt veredelt.
Die Inspiration für »Stille der Zeit« war die Frage: Wie fühlt sich Vergänglichkeit wirklich an? Ist sie ein Verlust, der uns lähmt, oder ein zarter Hauch, der uns daran erinnert, dass das Leben im Augenblick glüht, bevor es vergeht? Ich spürte, dass das Vergehen der Dinge keine Leere hinterlässt, sondern eine Melodie, die uns lange nachklingt – sei es in Form von Erinnerungen, in der Liebe, die wir spüren, oder in den unausgesprochenen Momenten, die wir mit uns tragen.
Im Gedicht ist die Vergänglichkeit wie ein Spiel aus Licht und Schatten. Der „Dunst im Tal“ löst sich auf, aber seine Schönheit bleibt in der Erinnerung. Der „Tropfen Tau“ verschwindet im Sonnenlicht, doch das Glühen, das er schenkte, vergeht nicht. Selbst die Liebe, wenn sie geht, bleibt ein Pochen – tief in uns, ein Teil von uns. Es ist dieses Paradox, das ich erfassen wollte: das Bleiben im Gehen, die Stimme in der Stille.
Das Gedicht ist eine Sammlung von Bildern, die flüstern, statt zu schreien. Sie ermutigen den Leser, innezuhalten und die leisen Bedeutungen im Flüchtigen zu suchen. Die »Stille der Zeit« ist nicht die Abwesenheit von Leben, sondern der Raum, in dem das Leben selbst zur Poesie wird – ein Tanz, ein Hauch, ein leiser Ton.
Vielleicht ist es auch ein Gedicht über Trost. Es sagt: Was vergeht, ist nie wirklich fort. Jeder Moment, der schwindet, hinterlässt eine Spur in uns. Und so ist die Stille der Zeit nicht bedrohlich – sie ist das Echo der Schönheit, die immer bleibt.
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