7- Gedanken: Selbstsabotage - Der Weg zur Selbstbefreiung

Selbstsabotage zeigt sich in Aufschieben, Perfektionismus oder Selbstzweifeln. Dieses Buch hilft dir, solche Muster zu erkennen und zu durchbrechen. Mit psychologischen Einsichten, kreativen Beispielen und praktischen Werkzeugen findest du deinen Weg zu Klarheit und mutigem Handeln.

Jan 8, 2025 - 20:57
Jan 8, 2025 - 22:54
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Gedanke 3: Perfektionismus als Bremse
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Gedanke 3: Perfektionismus als Bremse

„Es muss perfekt sein, sonst lohnt es sich nicht.“ Dieser Gedanke mag auf den ersten Blick nach einem hohen Qualitätsanspruch klingen, doch in Wirklichkeit ist er oft eine der größten Blockaden. Perfektionismus verleitet dich dazu, ständig zu überarbeiten, anstatt zu beginnen. Das Streben nach Perfektion wird so zu einer Bremse, die dich von deinem Ziel abhält.

Ein Beispiel aus meinem Berufsalltag im Kommunikationsdesign: Für ein Packaging-Projekt für ein neues Getränk wollte ich das perfekte Design schaffen – ein Label, das aus jedem Regal hervorsticht. Statt jedoch mit einem einfachen Entwurf zu beginnen und ihn Schritt für Schritt zu verfeinern, verbrachte ich Tage damit, verschiedene Stile zu analysieren, Farbvarianten zu testen und nach der „einzigartigen Idee“ zu suchen. Am Ende blieb ich in der Ideensammlung stecken, während die Deadline immer näher rückte.

Das Simple Sabotage Field Manual beschreibt, wie Perfektionismus gezielt eingesetzt werden kann, um Effizienz zu verhindern:
„Advocate caution. Be 'reasonable' and urge your fellow-conferees to be 'reasonable' and avoid haste which might result in embarrassments or difficulties later on.”

Auf den beruflichen Kontext übertragen bedeutet dies: Übertriebene Vorsicht und das ständige Hinterfragen von Ergebnissen können den Fortschritt in Teams und Projekten massiv behindern. Ein Team, das etwa versucht, alle potenziellen Risiken eines Projekts im Voraus zu eliminieren, verliert sich oft in endlosen Diskussionen und kommt nicht zum Handeln.

Psychologische Erklärung und Lösungsansätze:

Perfektionismus entsteht oft aus der Angst heraus vor Fehlern oder Kritik. Er gibt dir das Gefühl, dich abzusichern, während du in Wahrheit nur Zeit verlierst. Psychologisch gesehen wird das Belohnungssystem des Gehirns blockiert, wenn du dich zu sehr auf mögliche Fehler konzentrierst, anstatt kleine Erfolge zu feiern.

Wie du Perfektionismus überwindest:

  • Setze dir realistische Standards: Frage dich: „Ist dieses Niveau wirklich notwendig, oder reicht ein guter Anfang?“
  • Arbeite iterativ: Starte mit einer ersten Version und verbessere sie schrittweise, statt auf das perfekte Ergebnis zu warten.
  • Akzeptiere Fehler als Teil des Prozesses: Fehler sind keine Misserfolge, sondern ein Zeichen dafür, dass du Fortschritte machst.
Beruflicher Kontext: Perfektionismus in Teams überwinden

Im beruflichen Umfeld kann Perfektionismus Teams lähmen, wenn jede Entscheidung endlos diskutiert wird. Ein Beispiel: In einem Filmprojekt bestanden mehrere Teammitglieder darauf, jede Szene in der Postproduktion bis ins kleinste Detail zu bearbeiten, was den Zeitplan gefährdete. Durch eine klare Festlegung, wie viele Revisionen möglich sind, und eine Priorisierung der wichtigsten Elemente konnte das Projekt dennoch rechtzeitig abgeschlossen werden.

Im Fazit zeigt sich:

Perfektionismus ist kein Zeichen von Stärke, sondern oft ein Schutzmechanismus, der Fortschritt verhindert. Wie das Manual zeigt, führt übermäßige Vorsicht zu Verzögerungen und ineffizienten Prozessen. Indem du loslässt und dich auf den Fortschritt statt auf Perfektion konzentrierst, machst du den ersten Schritt zu einem erfolgreichen Ergebnis – sowohl in deinen eigenen Projekten als auch in der Zusammenarbeit mit anderen.

Hinweis: Praktische Werkzeuge, um Perfektionismus zu überwinden, findest du in der E-Book-Version.


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