SNORRI: Runen, das Alphabet unserer Ahnen

Lassen Sie sich von Snorri in eine mystische Welt alter Runen entführen, in welcher Snorri Kinder in die Geheimnisse dieser uralten Symbole einführt. Wir erfahren von einem Portal in den Fjorden Nordlands zur Anderswelt, von dem nur Gelehrte wissen - Spüre deinen Puls.

Jan 20, 2024 - 23:15
Jan 20, 2024 - 23:18
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SNORRI: Runen, das Alphabet unserer Ahnen
Portal zur Anderswelt, dem Alphabet unserer Ahnen - Fjorden Nordlands

Im Herzen eines tiefen Waldes, wo gigantische Bäume wie stille Wächter in den Himmel ragten, fand eine besondere Zusammenkunft statt. Auf einer Lichtung, umhüllt von der Dunkelheit des Waldes und einem glitzernden Sternenhimmel, versammelten sich die Kinder des Ortes um ein knisterndes Lagerfeuer. Dort saß Snorri, der weise alte Mann, auf einem Baumstumpf und begann, zu den Kindern zu sprechen. Trotz der Winterkälte brachten das Feuer und Snorris Worte eine beruhigende Wärme.

"Es gibt einen geheimen Ort in den Fjorden Nordlands", begann Snorri, "eine Grotte, bekannt nur den Gelehrten, bei denen absolutes Schweigen herrscht. Ich kann euch nicht viel darüber erzählen, aber in dieser Grotte befindet sich ein Portal zur Anderswelt, dem Alphabet unserer Ahnen."

"Heureka" ertönte aus dem Dickicht, und Käthe kam mit einigen Kindern, die Korb und Kuchenbleche trugen, hinzu. Sie entschuldigte sich bei Snorri für ihre Verspätung. "Keine Sorge", antwortete Snorri lächelnd, "hier ist jeder zur richtigen Zeit."

Die Kinder, deren Herzen bereits mit den Legenden der Anderswelt verwoben waren, lauschten mit angehaltenem Atem. Edda, deren Augen vor Neugier funkelten, wandte sich an Snorri: "Warum waren die Runen so bedeutend für unsere Vorfahren?" In sich gekehrt und mit weiser Miene antwortete Snorri: "Runen, meine Lieben, waren weit mehr als bloße Buchstaben. Sie standen als mächtige Symbole des Wissens, jedes einzelne getränkt mit tiefer Bedeutung, herangezogen für Entscheidungen von großer Tragweite."

Finn, dessen Energie kaum zu bändigen war, hüpfte aufgeregt auf und rief aus: "Sind Runen magisch? Können sie uns das Morgen enthüllen?" Snorri, ein Lächeln auf den Lippen, griff nach seinem Wanderstock, an dem eine alte Runentasche baumelte, und entgegnete: "Das haben manche geglaubt, Finn. Runen spielten eine zentrale Rolle in Ritualen – man suchte durch sie Schutz oder göttlichen Rat. Aber ihre echte Magie, mein Junge, liegt in der Weisheit, die sie uns lehren."

Mit lebhaften Gesten begann Snorri, den Kindern die geheimnisvollen Runen vorzuführen. Eine nach der anderen entnahm er sie behutsam seiner Tasche, reichte sie den Kindern zur eingehenden Betrachtung, und erhob sich zwischendurch, um jede Rune in voller Pracht zu zeigen. "Man munkelt, dass das Tragen einer Rune über den Tag hinweg ihre verborgenen Kräfte weckt", fügte er hinzu. Nachdem jedes Symbol sorgsam von den Kinderaugen erkundet wurde, zählte Snorri sie mit Bedacht nach und bewahrte sie wieder in seiner Tasche auf, die er sorgsam an seinen Wanderstock hängte.

In der Zwischenzeit kümmerte sich Käthe liebevoll um das Wohl der Kinder, verteilte wärmende Decken und wachte über das prasselnde Lagerfeuer. Sie schlenderte von einem zum anderen, bot jedem ein Stück des dampfenden Blechkuchens an, wobei sie aus Versehen Leif zunächst nicht beachtete. Mit leisen Schritten trat Leif heran, bat Snorri um Entschuldigung und überreichte ihm eine außergewöhnliche Rune. Erst dann reichte Käthe ihm mit einem freundlichen Lächeln sein wohlverdientes Stück Kuchen.

Edda, noch immer von den Runen fasziniert, stellte weitere Fragen. "Können wir Runen heute noch in unserem Leben verwenden, Snorri?" fragte sie. "Natürlich", antwortete Snorri. "Runen sind Teil unseres Erbes. Sie erinnern uns an die Weisheit unserer Vorfahren und ihre tiefe Verbundenheit mit der Natur und dem Universum."

Finn, dessen Wissensdurst nun entflammt war, drängte darauf, mehr über die Anwendung der Runen in der Praxis zu erfahren. Mit leuchtenden Augen fragte er: "Snorri, wie setzten unsere Vorfahren die Runen ein?" Mit einem Lächeln der Geduld entgegnete Snorri: "Die Runen wurden kunstvoll in Holz oder Stein gemeißelt, auf Gegenstände gemalt, um Botschaften zu übermitteln oder Geschichten zu verewigen. Jedes Zeichen trug eine eigene Bedeutung, einen besonderen Zweck in sich."

Edda, deren Neugier unersättlich schien, hakte nach: "Tragen die Runen auch eigene Namen, Snorri?" Mit einem Wissensschatz, der so tief wie das Meer war, antwortete Snorri: "Ganz recht, Edda. Jede Rune besitzt einen einzigartigen Namen und eine spezifische Bedeutung. 'Fehu' beispielsweise symbolisiert Reichtum, während 'Uruz' für Stärke steht."

Finn, dessen Eifer um mehr Wissen beinahe greifbar war, warf die nächste Frage in die Runde: "Und wie, Snorri, können wir all diese Runen erlernen?" Snorri, dessen Augen vor Freude über solch eifrige Schüler glänzten, antwortete: "Durch die Macht der Geschichten, mein Junger. So wie die, die ich euch erzähle. Im Lauschen und Weitergeben dieser Erzählungen offenbart sich uns die wahre Bedeutung und Kraft der Runen."

Käthe, deren Stimme so warm wie das Feuer war, wandte sich an die am Lagerfeuer versammelten Kinder und begann, die Verbindung zwischen den Runen und den modernen Scrabble-Buchstaben zu erläutern. "Seht ihr, in gewisser Weise sind unsere heutigen Buchstaben den alten Runen gar nicht so unähnlich", erklärte sie mit leuchtenden Augen. "Auch sie formen aus Holzstücken Wörter und Bedeutungen. Ob in Runen oder Scrabble, es ist die Botschaft, die zählt." Während ihre Worte noch in der Luft schwebten, musterte sie die gespannten Gesichter und fragte mit einem Lächeln: "Na, wer hat noch Appetit auf ein weiteres Stück meines Blechkuchens?"

Snorri, dessen Worte so tief und ruhig wie der Wald selbst waren, vertiefte sich weiter in die Lehren über die Runen. "Das Wort 'Rune'", begann er, "steht für Mysterium, für den Zauber des Unbekannten, für Geheimnisse, die sich im Verborgenen winden." Seine Stimme nahm einen geheimnisvollen Ton an, als er fortfuhr: "Es ist verwandt mit 'Raunen', einem Flüstern von verborgenem Wissen, das nur Auserwählten offenbart wird. Es wird angenommen, dass nur eine Handvoll Germanen das Geheimnis der Runen lesen und schreiben konnten. Diese Wissenden, oft als Runenmeister bezeichnet, nannten sich selbst Erelas, ein Wort, das ursprünglich einen Krieger von hohem Stand bedeutete. So erkennen wir, dass die Runenmeister der germanischen Elite angehörten."

Er erzählte weiter von der Verehrung Wodans, des Runengottes, durch die Oberschicht, während die Freien andere Gottheiten wie Funaraz anbeteten. "Wodan wurde erst von seinen Fesseln befreit, als er die Runen und ihre Bedeutung erlernte. Es gibt Geschichten, die besagen, Wodan hätte die Runen möglicherweise selbst erschaffen und ihr Geheimnis mit ausgewählten Menschen geteilt."

Snorri leitete das Gespräch auf die rätselhafte Herkunft der Runen über. "Die Wurzeln der Runen", begann er, "sind selbst ein Rätsel, tief in den Schleiern der Zeit verborgen. Man vermutet, dass die Germanen sie aus anderen Schriftsystemen wie dem altgriechischen, phönizischen oder etruskischen entwickelt haben. Eine faszinierende Ähnlichkeit zeigt sich auch zu den Schriften der antiken Göktürken, bekannt als Orchon-Runen oder die alttürkische Runenschrift."

Snorri fuhr fort, über das Überleben der Runen in Skandinavien bis ins Hochmittelalter und darüber hinaus zu erzählen. "Die Namen der meisten Runenmeister sind im Nebel der Geschichte verschwunden", sagte er nachdenklich. "Doch einige hinterließen ihre Spuren, wie auf dem berühmten Horn von Gallehus, geschaffen von einem geschickten Metallhandwerker, der sich selbst 'lieber Gast, Sohn des Holt' nannte."

Snorri, dessen Worte wie Brücken zwischen den Zeiten wirkten, führte die Kinder in die Welt der verschiedenen Runenalphabete ein, die in den unterschiedlichen germanischen Kulturen gebräuchlich waren. "Vom älteren Futhark über das jüngere Futhark bis hin zum angelsächsischen Futhark", erklärte er mit einer Stimme, die die Ehrfurcht vor der Geschichte widerspiegelte, "jedes Alphabet trägt seine eigene Geschichte, seine eigene Seele. Einige dieser geheimnisvollen Zeichen haben sogar ihren Weg in die lateinische Schrift gefunden.”

Nachdem Snorri die historischen und kulturellen Facetten der Runen beleuchtet hatte, lenkte er das Gespräch zurück zu ihren tieferen, mystischen Bedeutungen. "Versteht, meine jungen Freunde", begann er mit einer Stimme, die das Gewicht uralten Wissens trug, "dass Runen weit mehr sind als bloße Zeichen oder Orakel. Sie sind gleichsam Tore zu einer tieferen Verbindung mit der Welt, Lehrmeister über den Rhythmus der Natur, die Kreisläufe des Lebens und die verwobenen Pfade des Schicksals."

Edda, die an Snorris Lippen hing, ihre Augen voller Staunen und Bewunderung, stellte eine letzte Frage: "Snorri, sind all diese Geschichten über die Magie der Runen wahr?" Snorri nickte langsam, seine Augen reflektierten die Tiefe seiner Gedanken. "Gewiss, Edda", erwiderte er ernst. "Über die Zeiten hinweg wurden unzählige Geschichten überliefert. Sie sprechen von Helden, die durch die Kraft der Runen ihren Weg fanden, von Sehern, die durch sie in die Zukunft blickten, und von Königen, die sie nutzten, um über ihre Reiche zu herrschen. Doch die tiefste Wahrheit der Runen liegt in ihrer Fähigkeit, uns zu lehren, in Einklang mit uns selbst und der uns umgebenden Welt zu leben."

Edda nickte verständnisvoll und äußerte den Wunsch, mehr über die Runen zu erfahren. Snorri lächelte zustimmend. "Lasst uns bei jedem unserer Treffen eine neue Rune und ihre Geschichte erkunden."

Als die Nacht ihren Höhepunkt erreichte und der Himmel in seiner klarsten Pracht erstrahlte, beendete Snorri seine fesselnden Erzählungen. Die Kinder, nun erfüllt von den Geschichten und dem Wissen über die Runen, versprachen, diese alten Geheimnisse zu ehren und lebendig zu halten. In der Wärme des Feuers und umgeben von den Erzählungen des alten Snorri, fühlten sie sich tief verbunden mit den Geheimnissen und der Magie ihrer Vorfahren, bereit, diese in ihren Herzen zu bewahren und weiterzutragen.

Als der Morgen anbrach und die ersten Strahlen der Wintersonne den Wald in goldenes Licht tauchten, verließen die Kinder die Lichtung. Sie waren erfüllt von Ehrfurcht, Neugier und einem neuen Verständnis für die Runen, bereit, dieses Wissen und die Geschichten an die nächste Generation weiterzugeben.

Käthe, die sich bei Snorri verabschieden wollte, fragte ihn nach der Rune, die Leif ihm gegeben hatte. Mit sanfter Stimme verriet Snorri ihr: "Es ist Wunjo, die Rune für Freude, Glück und Erfüllung." Er legte die Rune in Käthes Hand und flüsterte ihr einen Rat zu: "Bringe sie deiner Mutter, und wenn sie nicht kann, lege sie unters Kopfkissen, damit sie nachts Ruhe findet." 

Die Kinder trugen die Lehren Snorris in ihren Herzen, bereit, das Erbe der Runen und die Weisheit, die sie in sich bergen, an zukünftige Generationen weiterzugeben. So lebte die alte Kunst der Runen in den Herzen der Kinder weiter, ein lebendiges Zeugnis der Vergangenheit und ein Wegweiser für die Zukunft.



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