Hoffnung trägt das gebrochene Herz (2025)
Ein lyrisches Minnelied in alter Sprache, das von einer geheimnisvollen Maid erzählt, die Hoffnung aus Schmerz geboren trägt. Ein poetisches Bild für das Licht, das aus Wunden quillt – zart, eindringlich, zeitlos.

Im stillen Tann, bei Dämmerstunde,
Da schritt ich sacht auf moos‘gem Grund,
Als mir im bleichen Abendlichte
Ein Maid erschien mit sanftem Mund.
Ihr Antlitz war wie Mondenhelle,
Ihr Haar wie Flachs, vom Wind gekrümmt,
Ein Leuchten trug sie auf der Brust,
Das leise durch die Schatten glimmt.
Sie neigte sich mit stiller Gnade,
Als trüg ihr Herz ein altes Leid,
Und dennoch stand sie wie aus Träumen,
Aus Hoffnung selbst gewebt im Kleid.
„O Wandrer," sprach sie, „sieh das Feuer,
Das mir im Innern leise brennt –
Es ward aus Schmerz, aus Lieb‘ geboren,
Und dennoch nennt man’s Hoffnung brennt.“
„Es trägt das Herz, das einst zerbrochen,
Durch Sturm, durch Nacht, durch Herzenspein,
Und nährt sich doch aus lichten Funken –
Will ewig noch lebendig sein.“
Da stand ich stumm, vom Glanz getroffen,
Und sah, wie Licht aus Wunden quillt.
Die Maid entschwand im Silberhauche,
Ihr Leuchten blieb – so warm, so mild.
Und seit dem Tag, wenn Herzen weinen,
So denk ich ihrer still und zart:
Hoffnung trägt das gebrochene Herze,
Wie Licht sich hält an dunklem Pfad.
Gedanken des Künstlers in bildlicher Form
Zu »Hoffnung trägt das gebrochene Herz« (2025)
Ein Schleier aus silbernem Tau liegt über dem stillen Hain, wo das Licht kaum den Boden küsst. Dort steht sie – die junge Maid – wie aus Träumen gewoben, ihr Blick gesenkt, ihr Atem wie ein Lied vergangener Tage. In ihrer Brust, verborgen unter feinem Linnen, leuchtet ein sanftes Glühen – kein Feuer, das brennt, sondern ein Licht, das heilt.
Der Künstler malt kein Porträt aus Fleisch und Blut – er erschafft ein Sinnbild. Die Maid ist nicht nur ein Mensch, sondern ein Archetyp der Hoffnung selbst: zart, gebrochen, doch leuchtend. Ihre Gestalt scheint aus dem Nebel selbst geboren, als wäre sie eine Erscheinung aus der Zwischenwelt – zwischen Schmerz und Genesung, zwischen Vergangenheit und neuer Morgenröte.
Um sie herum tropft die Welt in Grau, wie eine ausgewaschene Erinnerung. Doch aus ihrem Herzen ergießt sich ein inneres Licht, das nicht blendet, sondern wärmt. Es breitet sich aus – leise, fast schüchtern – doch unaufhaltsam. Jeder Strahl, der aus ihrer Mitte wächst, berührt die Welt, als würde er die Splitter der Trauer zu Perlen der Erinnerung verwandeln.
Die Komposition gleicht einem Altarbild der Seele. Kein Prunk, kein Übermaß – nur das Wesentliche: Licht in der Dunkelheit. Hoffnung in der Stille. Die Hand auf der Brust, als wolle sie das Licht bändigen oder schlicht spüren, dass es noch da ist – dass das gebrochene Herz noch trägt, noch leuchtet, noch lebt.
Im Hintergrund verblassen die Linien der alten Welt. Der Künstler setzt hier auf Verwehung, auf das Ungefähre. Was zählt, ist nicht, was war – sondern was bleibt. Und was bleibt, ist die Hoffnung – in Menschengestalt, mit einem zerbrochenen Herzen, das dennoch Licht spendet.
So ruft das Werk – bildlich wie poetisch – jenen zu, die Wunden tragen:
„Du bist nicht weniger, weil du zerbrochen bist.
Du bist mehr – weil du leuchtest trotzdem.“
Wie ist Ihre Reaktion?






