Herbste ode, wann die Schwalben fliehen (2024)

Sep 14, 2024 - 12:43
Sep 14, 2024 - 12:44
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Im Herbst fliehen die Schwalben gen Süden, der Wald verblasst, der Wind singt sein Lied, doch Hoffnung auf den Frühling bleibt, auch wenn Kälte und Abschiedslast uns umgeben.

 

O weh, der Wald, er welkt so sanft,  

Des Windes Lied, es wird so scharf.  

Der goldne Glanz des Sommers schwand,  

Nun grau, nun kalt wird Wiese und Strand.

 

Die Schwalben ziehen, der Himmel weint,  

Gen Süden fliegt, was uns vereint.  

Sie folgen dem Ruf des fernen Lands,  

Wo Frühling sprüht und Hoffnung stand.

 

Ach, bleibe nicht, du dunkle Zeit,  

Lass bald uns sehn das Frühlingskleid.  

Noch tragen wir der Abschiedslast,  

Doch Hoffnung blüht, auch wenn's verblasst.

 

#Gedanken des Künstlers in bildlicher Form

Zu »Herbste ode, wann die Schwalben fliehen« (2024)

In diesem Gedicht entfaltet sich vor dem inneren Auge ein Bild des späten Herbstes, der in seine melancholische Schönheit gehüllt ist. Der Wald, einst voller Lebenskraft, verblasst nun in sanften Brauntönen, während die Blätter langsam von den Ästen sinken. Das Licht des Sommers, das die Landschaft in einem goldenen Schein badete, schwindet, und die Farben verlieren an Wärme. Nun legt sich ein grauer Schleier über Wiesen und Strände, und die Kälte dringt in die Luft.

Über allem liegt der sehnsuchtsvolle Klang des Windes, dessen scharfe Melodie wie eine Trauerklage wirkt. Doch am Himmel geschieht etwas Wehmütiges: Die Schwalben erheben sich, ihre Schwingen tragen sie fort in die Ferne, hin zu wärmeren Gefilden. Es ist, als ob sie den letzten Hauch des Sommers mit sich nehmen, während sie dem Ruf des Südens folgen. Zurück bleiben die, die sich nach den Tagen sehnen, in denen der Frühling mit seiner Blütenpracht und Lebensfreude wiederkehrt.

In dieser Szene spiegelt sich das Ringen mit der dunklen Zeit des Jahres wider. Die Stille des Abschieds legt sich schwer auf die Herzen, doch in den Zeilen des Gedichts leuchtet leise die Hoffnung auf. Es ist der Wunsch, dass der Winter nur eine vorübergehende Prüfung ist, und bald das frische Grün des Frühlings wieder die Kälte vertreiben wird. Das Bild schließt mit der Vorstellung, dass auch in der Dunkelheit die Hoffnung niemals ganz verlöscht. Es ist ein Augenblick des Innehaltens, in dem man den Schmerz des Loslassens fühlt, aber auch die unauslöschliche Erwartung, dass nach jedem Ende ein neuer Anfang folgt.

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