Ein Frosch namens Prinz (Kurzgeschichte)

In einer abgelegenen Welt lebte Prinz Leander als Frosch, verzaubert von einer Hexe. Sein Fluch konnte nur durch Stolpern, nicht durch Küssen, gebrochen werden. Abenteurerin Elara stolperte über ihn und schlug vor, gemeinsame Abenteuer zu erleben. Während ihrer Reise lernten sie, dass das Leben mehr ist als ein Märchenklischee. Ein zauberhaftes Wunder erwartete sie unter dem Sternenhimmel.

Dec 25, 2023 - 10:31
Dec 25, 2023 - 17:29
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Ein Frosch namens Prinz (Kurzgeschichte)

In einem verborgenen Winkel dieser Welt, fernab der modernen Zivilisation, lag der See der Wunder, umgeben von weiten Wäldern in strahlendem Grün. In seinen tiefblauen Tümpeln lebte ein außergewöhnlicher Frosch – in Wirklichkeit ein tapferer Prinz, verhext durch den Fluch einer neidischen Hexe. Der Zauber würde sich nur lösen, wenn er geküsst und nicht, wie man erwarten könnte, gestolpert würde.

Eines Tages erreichte Elara, eine abenteuerlustige und scharfsinnige junge Frau, diese geheimnisvollen Wälder. Sie suchte nach Abenteuern, nicht nach romantischen Begegnungen. Vertieft in den Gedanken von all den schönen Dingen, wanderte sie entlang des Ufers, ohne auf den Weg zu achten.

Plötzlich stolperte sie über etwas Ungesehenes.

Es war der Frosch! „Hej, pass auf!“, quakte er verärgert.

„Oh, tut mir leid! Ich habe dich nicht gesehen“, erwiderte Elara, überrascht von der sprechenden Kreatur. „Auweia, hast du gerade... gesprochen?“

„Ja, ich bin Prinz Leander, durch einen Fluch zum Frosch geworden, der nur durch ein  tollpatschiges Stolpern gebrochen wird“, klärte der Frosch sie auf.

„Das ist ja eine amüsante Geschichte“, lachte Elara. „Was passiert jetzt?“

„Eigentlich sollte ich mich zurückverwandeln, aber irgendwie... bleibt alles beim Alten oder war es doch der Kuss“, gab der Frosch verwirrt und verwundert zu.

„Vielleicht, weil ich nach Abenteuern suche und nicht nach großen Liebe“, überlegte Elara. „Es geht vielleicht darum, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen, anstatt auf die Erfüllung des Wunsches eines Allerweltsmärchens zu warten, oder?“

Der Frosch nickte nachdenklich. „Klar, das könnte sein. Was schlägst du vor?“

„Lass uns gemeinsame Abenteuer erleben. Vielleicht löst sich dein Fluch auf unserem Weg“, schlug Elara vor.

So begannen Elara und der verzauberte Prinz, die Welt zu erkunden, auf der Suche nach Schönheit und Abenteuern. Ihre Reise führte sie durch die geheimnisvollen Ecken des Waldes, über kleine Bäche und großzügige Wiesen mit Böschungen, auf denen sie Beeren sammelten. Elara zeigte Mut und Geschick, während der Prinzenfrosch ihre Entschlossenheit bewunderte.

Sie begegneten sprechende Vögel und den weisen alten Baum, sie lernten viel über Freundschaft und die kleinen Wunder des Lebens. In einer Nacht unter dem Sternenhimmel sagte der Froschprinz: „Du hast mir gezeigt, dass es im Leben um mehr als nur einen Fluch geht. Es geht um die Reise, nicht das Ziel.“

Elara lächelte. „Vielleicht zählt auf unserer gemeinsamen Reise nicht der Kuss, sondern das Erlebte. Es geht wohl darum, seinen eigenen Weg zu finden.“

In dieser Nacht, unter einem funkelnden Sternenhimmel, geschah ein Wunder: Der Froschprinz blickte erstaunt zu Elara auf, die plötzlich begann, langsam und leise vor sich hin zu quaken.

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