Vom Stolz getragen, vom Fall gezeichnet (2025)
Ein Gedicht über den ewigen Konflikt zwischen Aufstieg und Fall. Vom Stolz getragen, vom Fall gezeichnet – wer zu hoch hinaus will, riskiert den tiefen Sturz. Eine poetische Reflexion über Vergänglichkeit, menschlichen Hochmut und die unausweichlichen Konsequenzen des Strebens.

Wohl kennst du Weg’ gen Himmelshöh’,
Eein’ Schritt, dann zwei, dann dreie;
Doch ach, wer aufwärts ewig strebt,
Den holt das Leid aufs Neue.
So steigest kühn gen Sonnenpracht,
Von Stolz dein Herz durchdrungen,
Doch merk’, wer allzu hoch gedacht,
Ward jählings tief geschwungen.
Ein’ Sturz so kalt, ein’ Fall so schwer,
Das Aug’ verlischt in Dunkel,
Vergessen all’ der Freuden Mär,
Verklung’n ist Lust und Funkel.
Drum trag’ im Sinn, solang’ du gehst,
Kein Schritt ist je von Ewig’,
Denn wer zu hoch gen Lüfte fleht,
Der stürzt hinab gar stetig.
#Gedanken des Künstlers in bildlicher Form
Zu »Vom Stolz getragen, vom Fall gezeichnet« (2025)
Der Künstler zeichnet mit eindrucksvoller Bildkraft die Dualität zwischen Aufstieg und Fall, zwischen dem Streben nach Größe und der unvermeidlichen Vergänglichkeit menschlichen Hochmuts. Das Gedicht malt den Weg eines Einzelnen, der sich kühn emporarbeitet, von Stolz und Ehrgeiz getrieben, nur um schließlich von der Schwere seines eigenen Aufstiegs eingeholt zu werden.
In der Bildsprache manifestiert sich dieser Gedanke als steiler, schmaler Pfad, der sich in endlosen Windungen himmelwärts schraubt. Die Gestalt eines Mannes, aufrecht und von unerschütterlichem Glauben an seinen eigenen Aufstieg getragen, schreitet mutig voran, das Antlitz der Sonne entgegen gehoben. Doch hinter ihm, fast unmerklich, zeichnet sich bereits der Schatten seines Falls ab – ein drohender Riss im Pfad, ein Abgrund, der sich unter ihm auftut.
Als er weitersteigt, beginnt die Luft dünner zu werden, die Welt unter ihm verschwimmt im Nebel der Selbstüberschätzung. Dann, jählings, der Sturz. Die Lichtfülle, die eben noch sein Antlitz erhellte, schlägt in Finsternis um. Seine Figur, eben noch kraftvoll, wirkt nun wie ausgehöhlt, ein vergehender Schemen, das Auge erloschen. Alle errungenen Freuden, alle Triumphe – verschwunden wie Funken, die sich in der Kälte der Nacht verlieren.
Doch inmitten dieses Bildes der Vergänglichkeit liegt eine stille, warnende Botschaft: Jeder Schritt nach oben ist zugleich ein Schritt auf vergänglichem Grund. Der Künstler deutet die Linien des Sturzes nicht als plötzlichen Absturz, sondern als stetige Bewegung – eine unausweichliche Konsequenz, die aus dem Streben selbst erwächst.
Mit feinen Kontrasten zwischen Licht und Schatten, zwischen Aufstieg und Fall, zwischen Stolz und Erkenntnis, mahnt das Werk zur Demut. Denn wer zu hoch hinaus will, sollte stets den Boden unter seinen Füßen im Blick behalten – oder er wird, unaufhaltsam, dem ewigen Gesetz der Schwere unterliegen.
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