Selbo Skuma (2024)

Das Gedicht »Selbo Skuma« (2024) schildert den Weg zur Selbstermächtigung. Durch althochdeutsche Worte und die Metapher des Wassers zeigt es, dass Souveränität darin liegt, sich selbst Herausforderungen zu stellen und daran zu wachsen.

Sep 26, 2024 - 15:07
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Suuueran ist, thie selbo gan,  

In uuiʒar tief, mit freihart than.  

Niuuiʒt abwart, niht uuegt die hant,  

Selbo sniupt, in uuolcanstant.

 

In brunnon grauuon, skuuman mag,  

Thar hart und minne birgan drag.  

Thie niht mit fruchte lango stan,  

Lerant uuolla mit eigan than.

 

Ne wart iro, thu slafan man,  

Geh thie strazi, so firige bran.  

Suuueran ist, thie selbo wegt,  

In uuiʒar sniupt, thie weg gesegt.

 

Skuuma lerant, min freis gestan,  

In uuogan selbo, sigan than.  

Thie thaz uueg, in uuatartiefe,  

Suihant sigi, mit craft der striefe.

 

Übersetzung - Selbst schwimmen (2024)

 

Souverän ist, wer selbst geht,  

Ins tiefe Wasser, mutig getan.  

Nichts wartet, nichts wiegt die Hand,  

Er stößt sich selbst, in voller Standhaftigkeit.

 

In grauen Brunnen, schwimmen mag,  

Dort, wo Härte und Liebe Lasten tragen.  

Wer nicht lange in Furcht verharrt,  

Lernt voll und ganz mit eigenem Tun.

 

Nicht warte, du schlafender Mann,  

Gehe den Pfad, so brennend wie Feuer.  

Souverän ist, wer selbst entscheidet,  

Sich ins Wasser stößt, den Weg segnet.

 

Schwimmen lernen, mein freier Stand,  

In Wogen selbst, dann ruhig stehen.  

Wer den Weg in Wassertiefen geht,  

Erringt Sieg, mit Kraft des Kampfes.

 

#Gedanken des Künstlers in bildlicher Form

Zu »Selbo Skuma« (2024)

Das Gedicht »Selbo Skuma« (2024) beschreibt die Reise eines souveränen Menschen, der sich selbst ins Unbekannte stürzt, um aus eigener Kraft zu wachsen. Die althochdeutschen Worte und Bilder verflechten Mut und Selbstermächtigung mit den Elementen der Natur, vor allem Wasser, das hier als Symbol für Herausforderungen und das innere Ringen steht.

Jeder Vers betont, dass wahre Souveränität darin besteht, sich selbst zu treiben – nicht zu warten, bis jemand einen schubst, sondern die Entscheidung selbst zu fällen und die Konsequenzen zu tragen. Das Wasser, tief und ungewiss, repräsentiert die Herausforderungen, die uns im Leben begegnen. Derjenige, der sich in die Tiefe wagt, lernt zu schwimmen, nicht durch Beobachtung, sondern durch das aktive Ringen mit den eigenen Ängsten und Grenzen.

Durch die althochdeutschen Formulierungen entsteht ein archaischer Klang, der die Zeitlosigkeit dieser menschlichen Erfahrung unterstreicht. Die Metapher des Wassers als Hindernis, das überwunden werden muss, wird durch Begriffe wie „skuuman“ (schwimmen) und „brunnon grauuon“ (dunkle Brunnen) kraftvoll und lebendig.

Der Text mahnt uns, unsere eigenen Kämpfe anzunehmen, nicht auf fremde Hilfe zu warten, sondern den Mut zu haben, uns selbst ins Unbekannte zu stoßen. Wer diesen Weg beschreitet, erlangt die wahre Freiheit und den Sieg über sich selbst.

Das Gedicht betont das souveräne Handeln, das darin besteht, sich selbst herauszufordern, um Stärke und Weisheit zu gewinnen.

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