GEDANKENDUSCHE: Farben und ihr Zusammenhang zur Wirklichkeit

Als leidenschaftlicher Fotograf und Grafikdesigner habe ich auf meiner faszinierenden Reise der letzten Jahrzehnte durch die Welt der Farben eine bemerkenswerte Entdeckung gemacht. Farben wirken nicht nur visuell auf mich, sondern beeinflussen auch meine anderen Sinne auf einzigartige Weise. Es ist erstaunlich zu erfahren, dass manche Leute Farben nicht nur sehen, sondern auch schmecken, hören oder sogar riechen können. Diese vielschichtige Wahrnehmung von Farben zeigt deutlich, dass Farben immer relativ sind und von individuellen Unterschieden geprägt werden. 

Henry Ford sagte in Bezug auf Farben einen prägnanten Satz: “Jeder Kunde kann ein Auto in jeder gewünschten Farbe haben, solange es schwarz ist.” Denn vor 1913 gab es den Ford-T in Grün, Rot, Blau und Grau. In einem meiner späteren Beiträge werde ich darauf eingehen, wie mich dieser Satz von Anfang an geprägt hat.

Die Bedeutung der Farbstabilität ist für mich als Gestalter von unschätzbarem Wert. Sie ermöglicht es mir, Farben trotz wechselnder Lichtverhältnisse relativ konstant wahrzunehmen und wiederzugeben. Ob bei strahlendem Sonnenschein oder in der sanften Dämmerung - die Farben behalten ihre Integrität, und ich kann mich darauf verlassen, dass meine gestalterische Ausarbeitung in den verschiedenen Umgebungen in der Wahrnehmung stabil bleibt. Wenn Leute zu mir ins Atelier kommen, das komplett mit Molton-Stoff abgehangen ist, entdecken sie die wunderbaren Farben an den Bildschirmen, in den Bildern und Fotos so kontrastreich und farbig, dass ihr grauer Alltag plötzlich bunt und schön wird. 

In meiner kreativen Atelierarbeit nutze ich spezifische Farbsysteme wie RGB, CMYK, RAL und HKS, um Farben präzise festzulegen und die Farbstabilität zu gewährleisten. Diese Farbsysteme ermöglichen es mir, die Hausfarben exakt zu definieren und sicherzustellen, dass sie in verschiedenen Anwendungen und Medien ihre Farbstabilität beibehalten. So kann ich sicher sein, dass meine Entwürfe in Druckmaterialien, digitalen Medien oder auf anderen Oberflächen die gewünschte Farbwirkung erzielen und ein einheitliches Erscheinungsbild gewahrt wird.

Trotz der verblüffenden Eigenschaft der Farbstabilität bin ich mir als Gestalter auch bewusst, dass Farbabweichungen und Farbtäuschungen eine Herausforderung darstellen können, insbesondere im digitalen Zeitalter. Unterschiedliche Monitore und Displays, Farbeinstellungen und Lichtverhältnisse können dazu führen, dass Farben anders wahrgenommen werden als beabsichtigt. So verschieden die Displays und Monitore auch sind und auf Farben reagieren, so unterschiedlich ist das Farbempfinden der Menschen, was auf allen Ebenen berücksichtigt werden muss. Selbst wenn mir eine Farbkombination gefällt, heißt es nicht automatisch, dass sie auch den Betrachtern außerhalb des Ateliers gefallen muss. 

Diese Erkenntnis ist für mich eine ständige Erinnerung daran, wie komplex die menschliche Wahrnehmung ist und wie wichtig es ist, meine Farbstudien und Gestaltungsrichtlinien sorgfältig auszuarbeiten. Um Farbabweichungen entgegenzuwirken, führe ich in meiner Arbeit regelmäßige Farbtests durch und berücksichtige dabei die Farbprofile der Zielmedien.

Die natürliche Schönheit und Harmonie, die Farben in der Natur entfalten, haben einen tiefgreifenden Einfluss auf meine Farbstudien und Gestaltungsrichtlinien. Ob ich lebendige Sonnenuntergänge betrachte oder die Farben eines blühenden Sonnenblumenfeldes bewundere, aber auch die Wolken während und nach einem Gewittersturm in ihrem dunkelsten Grau – sie alle erinnern mich daran, wie die Natur Farben in vollkommener harmonischer Einheit präsentiert. 

Auch die Kunstwelt ist für mich eine beeindruckende Inspirationsquelle. Große Künstler wie van Gogh, Monet oder Rubens haben mit ihrer einzigartigen Farbwahl und -komposition Meisterwerke geschaffen. Ihre Werke zeigen mir, wie Farben Emotionen auf eindrucksvolle Weise hervorrufen können und wie ich diese Erkenntnisse experimentell in meine eigenen Entwürfe einfließen lassen kann. Die Vorlieben “Alter Meister” findet man nicht nur in den Farben wieder.

Die Erkenntnisse über die vielfältige Wirkung von Farben und ihre Bedeutung als Basiselement für Hausfarben haben mein gestalterisches Verständnis erweitert. Als Gestalter trage ich eine große Verantwortung, die Farbgestaltung mit Bedacht und Sensibilität zu wählen, um die gewünschte Botschaft zu vermitteln und eine starke Markenidentität zu etablieren. 

Die fortwährenden Experimente und die Auseinandersetzung mit Farben sind für mich eine lebenslange Reise, die mich inspiriert und dazu anspornt, meine Gestaltungsarbeit weiterzuentwickeln. Ich werde stets bestrebt sein, einzigartige Entwürfe zu schaffen, die nicht nur ästhetisch ansprechend sind, sondern auch die Sinne berühren und eine bedeutsame Verbindung mit der Zielgruppe herstellen. Die Schönheit der Farben und ihre vielschichtige Bedeutung werden mich auch weiterhin begeistern und meinen Gestaltungsprozess bereichern. 

Abschließend möchte ich betonen, dass Farben ein lebendiges Element sind, das unsere Sinne auf unvorhersehbare Weise ansprechen kann. Ihre vielfältigen Facetten und ihre Verbindung zur Realität machen sie zu einem unverzichtbaren Instrument in meiner Gestaltungsarbeit und lassen mich jeden Tag aufs Neue von ihrer Faszination überwältigen und herausfordern – Farbe, Form, Gestaltung.