Von der Wahrheit Zucht (2024)

Das Gedicht »Von der Wahrheit Zucht« (2024) zeigt einen Weisen, der in einem düsteren Wald über die unveränderliche Wahrheit der Natur spricht. Es spiegelt Melancholie, Vergänglichkeit und die Akzeptanz der Realität, fern von trügerischen Hoffnungen und falschem Glanz.

Sep 15, 2024 - 13:15
Sep 15, 2024 - 16:08
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So hört den alten Weisen, der auf dem kühlen Stein steht, und hört seine Worte.

 

In alter Zeit, in dunklen Wäldern weit,

Ein Weiser sprach von Wahrheit, leis und breit.

„Die Welt ist fest, sie drehet nicht um Träume,

Sie folget streng der Natur alten Räume.“

 

Er sah das Volk, das nach dem Scheine greift,

In Tand und Glanz, der ihre Augen streift.

„O Menschenseel', so tief in Wahn versunken,

Erkenn die Welt, die nicht von Hoffnungen getrunken.“

 

„Das Echte nur, das Wahre sei dein Hort,

Flieh nicht vor dem, was bringt des Lebens Wort.

Der Schein verblasst, die Wahrheit stehet feste,

In ihrem Licht das Herz sich sicher niederlasse.“

 

So lehrte er und zog durch Land und Zeit,

In seiner Brust die alte Wahrheit weit.

Akzeptier die Welt, wie sie sich dir nun zeiget,

Und finde Ruhe, da wo Sorge schweiget.

 

Die Lehre schwingt, durchdringt des Waldes Laub,

Und wer sie hört, dem wird sie zum festen Glaub.

Vergänglich ist, was Menschenhand erschaffet,

Die ew'ge Wahr', die in den Sternen schaffet.

 

#Gedanken des Künstlers in bildlicher Form

Zu »Von der Wahrheit Zucht« (2024)

In einem dichten, düsteren Wald, wo das Licht nur selten durch das schwere Laub bricht, steht ein einsamer alter Weiser. Sein Gesicht ist gezeichnet von den Spuren des Lebens, seine Augen blicken in eine ungewisse Ferne. Er steht allein, umgeben von der Stille des Waldes, und spricht leise Worte der Wahrheit, die in der kühlen Luft verhallen.

Der Wald um ihn herum scheint die Last der Zeit zu tragen, jeder Baum steht wie ein stummer Zeuge vergangener Epochen. Die Blätter flüstern leise im Wind, eine Melodie der Vergänglichkeit und der unerbittlichen Wahrheit der Natur.

Die Menschen, die einst seine Worte suchten, sind längst fort, verschwunden wie der Nebel am Morgen. Nur noch ihre verlassenen Spuren, verblasste Fußabdrücke auf dem feuchten Waldboden, zeugen von ihrer einstigen Anwesenheit. Der Weise spricht dennoch weiter, seine Worte richten sich nun an die Bäume, die Steine, den Wind.

Im Hintergrund erstreckt sich der Himmel, schwer und grau, unerreichbar in seiner entfernten Klarheit. Die Sterne, die er einst als ewige Wahrheiten pries, sind hinter den Wolken verborgen, unsichtbar und doch unumstößlich.

Diese Darstellung des Gedichts vermittelt die Melancholie des Künstlers, die Einsamkeit des Weisen und die Resignation gegenüber der Flüchtigkeit menschlichen Strebens. Es ist ein Bild der stillen Akzeptanz, das die unveränderliche Wahrheit der Natur und des Kosmos betont, eine Wahrheit, die weit über die begrenzte Existenz der Menschheit hinausreicht.

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