Schöpferecho (2024)

In der frühen Stille des Morgens offenbart sich die Kunst in ihrer reinsten Form. Sie verbindet uns mit dem Universum der Kreativität, erlaubt uns, uns selbst zu entdecken und erinnert uns an unsere wahre Wesenheit - Spüre deinen Puls.

Anselm Bonies

May 1, 2024 - 21:48

May 1, 2024 - 21:54

Perspektive zu zeichnen, um perspektivisch zu sehen, stellt sich anders dar, als Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen. Beides ergänzt sich für ein umfassendes Verständnis.

In der Stille des frühen Morgens, wenn die Welt noch in einem halbschlafenden Zustand verharrt und die ersten Sonnenstrahlen zaghaft die Dunkelheit durchbrechen, findet man eine seltene, fast heilige Ruhe. Es ist jener Moment, in dem das Bewusstsein noch zart am Traumfaden hängt und die Realität sanft umarmt. In dieser Zwischenwelt, wo Gedanken frei von den Fesseln des Alltäglichen fließen, offenbart sich die Kunst in ihrer reinsten Form.

Die Instrumente der Kunst – seien es Pinsel, die in Farbtöpfen tanzen, Tasten, die unter flinken Fingern zum Leben erwachen, oder Worte, die sich wie zarte Perlen auf dem Papier aneinanderreihen – werden zu verlängerten Gliedern unserer Seele. Sie sind nicht nur Werkzeuge, sondern Zeugen einer tiefen Verbindung zwischen unserem innersten Selbst und dem unendlichen Kosmos der Kreativität.

Mit jeder Bewegung, jedem Strich und jedem gesprochenen Wort schaffen wir mehr als nur Kunst. Kurz, wir erschaffen Teile von uns selbst, Ausdrucksformen unseres Seins, die in der materiellen Welt verankert sind. Die Kunst wird zum Spiegel, in dem sich unsere Freuden, Ängste, Träume und Sehnsüchte widerspiegeln. Sie ist sowohl Flucht als auch Konfrontation, ein ständiges Ringen und zugleich eine liebevolle Umarmung unserer Existenz.

Denken Sie einmal an jenen Moment, als Sie zuletzt ein Kunstwerk betrachteten oder schufen. Fühlten Sie, wie Ihre alltäglichen Sorgen für eine Weile in den Hintergrund traten und Sie ganz im Jetzt verweilten?

In diesem Akt der Schöpfung werden wir lebendig. Die Kunst erlaubt es uns, die Schichten unseres Bewusstseins zu durchdringen und in einen Raum einzutreten, in dem die Zeit ihre Bedeutung verliert. Jeder Moment der Hingabe an das kreative Schaffen ist ein Akt der Freiheit, ein tiefer Atemzug, der uns mit der Essenz des Lebens selbst verbindet.

So sind wir, die Macher, nicht nur Schöpfer unserer Werke; wir sind zugleich Entdecker und Schüler der Kunst. Sie lehrt uns, die Welt mit neuen Augen zu sehen, zu fühlen, was ungesagt bleibt, und zu verstehen, was jenseits des Sichtbaren liegt. In der Kunst finden wir ein Universum der Möglichkeiten, eine unendliche Landschaft, die nur darauf wartet, von uns erkundet zu werden.

Doch vielleicht ist das größte Geschenk der Kunst, dass sie uns erinnert, wer wir wirklich sind. In jedem Werk, das aus wahrer Leidenschaft und tiefem Empfinden entsteht, offenbart sich ein Stück unserer Seele. Und so, in der unendlichen Vielfalt der künstlerischen Ausdrucksformen, entdecken wir nicht nur die Kunst, sondern auch uns selbst – immer wieder neu, immer lebendig, immer Teil eines größeren Ganzen.