GEDANKENDUSCHE: Der zerbrochene Spiegel und die böse Stiefmutter
Loitz, eine Landstadt mit großem Potenzial. Standortmarketing und Wirtschaftsförderung sind entscheidend für die Entwicklung. Umgehungsstraße und Peenebrücke sind wichtige Infrastrukturprojekte. Lokale Gemeinschaft und Bürgerbeteiligung sind von großer Bedeutung für den Erfolg. Ziel: Attraktivität und nachhaltige Entwicklung.
In meinen Betrachtungen der letzten drei Porträts über Loitz wurde mir deutlich, dass eine große Anstrengung unternommen wird, um die Region voranzubringen. Dabei ist jedoch offensichtlich, dass mehr nötig ist, als nur eine Webseite zu betreiben und gegenseitige Anerkennung auszusprechen.
Es ist allgemein bekannt, dass viele Straßen um Loitz herumführen. Vor rund 20 Jahren haben zahlreiche Politiker beschlossen, sich verstärkt für das "Hinterland" einzusetzen. Die Errichtung der Umgehungsstraße war ein wichtiger Schritt, aber dennoch fahren nach wie vor viele Besucher einfach an der Landstadt Loitz vorbei.
Eine weitere Veränderung brachte der Bau der neuen Peenebrücke mit sich. Dadurch wurde die Peenestraße zu einer einspurigen Straße, die ausschließlich stadtauswärts führt. Autofahrer, die in die Stadt hineinfahren möchten, werden so gelenkt, dass sie schnell aus der Stadt herausgeführt werden.
Bei genauerer Betrachtung wird deutlich, dass es sogar ein Unternehmen namens "Invest in Mecklenburg-Vorpommern GmbH" gibt, das als Wirtschaftsfördergesellschaft agiert. Die Gesellschafter sind die Industrie- und Handelskammern sowie ein Ministerium des Landes. Dies klingt vielversprechend und weckt Hoffnung für die Entwicklung der Region.
Dennoch drängt sich die Frage auf: Wo bleiben der Kreis und die Gemeinde? Hier erinnert es schnell an die Geschichte vom König und der Stiefmutter in Schneewittchen, die das Königreich nach ihren eigenen Vorstellungen umgestalten wollen und dabei die Bedürfnisse der lokalen Gemeinschaft nicht ausreichend berücksichtigen.
So wird schnell der Jäger entsandt.
Es ist wichtig festzustellen, dass der Blick auf Loitz verzerrt ist und die Lage sich täglich ändert. Das Leben in der Stadt pulsiert wie der Herzschlag eines Menschen. Loitz ist eine vielfältige Stadt, die in allen Farben eines Regenbogens erstrahlt.
Um dies vollständig zu erreichen, müssen wir alle gemeinsam daran arbeiten, die Bedürfnisse und Wünsche der Gemeinschaft in den Mittelpunkt zu stellen und Loitz in seiner vollen Pracht erblühen zu lassen.
In diesem Sinne können wir uns daran erinnern, dass es manchmal schwierig ist, Veränderungen in unserem eigenen Leben wahrzunehmen. Doch genauso wie wir täglich in den Spiegel schauen und unser Älterwerden mit uns selbst feststellen, können wir auch gemeinsam den Wandel in Loitz aktiv gestalten.
Man altert mit sich selbst.
Wie ist Ihre Reaktion?